Skitour auf die Bleispitze (10.02.2024)

Oder die Frage „Wo finde ich noch ausreichend Schnee Mitte Februar?“ 

Treffpunkt für die Tour war das Stadionrestaurant Marktoberdorf am Samstagmorgen. Für den Tag war bewölktes Wetter mit gelegentlich Sonne bei frühlingshaften 3°C auf 2.000 m angesagt. Wir starteten pünktlich um 7 Uhr mit 10 Teilnehmern und 2 Guides in Richtung Berge und hofften auf halbwegs gutes Durchkommen, da an diesem Tag auch die Faschingsferien starteten. Aus besagtem Grund beschlossen wir gleich nach und durch Füssen zu fahren, um den ersten Stau vor dem Grenztunnel zu umgehen. Mit etwas Geduld kamen wir auf halb neun am Parkplatz in Bichlbächle an und richteten uns für den Aufstieg. Dort stießen noch 2 weitere Teilnehmer dazu, die aus einer anderen Richtung angereist waren. 

Der Einstieg auf nicht ganz 1.300 m hatte noch etwas Schnee für uns parat, auch wenn dieser schon in der Früh Firnbedingungen zeigte. Damit war aber klar, Harscheisen brauchen wir an dem Tag nicht. Wir arbeiteten uns mit vielen Spitzkehren in engen Radien auf der begrenzten Schneeunterlage nach oben. Teils wurde der Aufstieg durch kurze Tragepassagen unterbrochen. Auf Höhe der Bichlbächler Alpe querten wir vom Aufstiegshang in Richtung der Almen, wobei wir durch ein altes Lawinenfeld etwas ausgebremst wurden. Von nun an ging es aber auf einer durchgehenden und stabilen Schneedecke entlang der Gartner Wand in Richtung Sommerbergjöchle.  

Wir wichen den Resten einer Gleitschneelawine aus und kamen etwas oberhalb des Jöchles raus. Aus der Ferne war nicht klar, wie viel Schnee uns dort erwartet, da der Rücken schon abgeblasen aussah. Vor Ort war es nur eine Stelle von rund 3 Metern, die aper war und wir konnten bis zum Gipfel auf einer geschlossenen Schneedecke aufsteigen.  

Als wir das Gipfelkreuz erreichten, kam große Freude auf. Wir hatten 1.000 hm mit teils Expeditionscharakter erfolgreich überwunden und wurden nun mit einer herrlichen Aussicht samt etwas Sonnenschein belohnt. Zudem war es fast windstill.  So konnte jeder seine Brotzeit entspannt genießen und es wurde eifrig diskutiert, wo denn auf den ersten Blick noch gute Bedingungen herrschen. 

Die Abfahrt führte uns entlang der Aufstiegsroute bis zur Bichlbächler Alpe und wir fanden verschiedenste Verhältnisse vor. Etwas windgepressten Harsch, feinsten Firn, aber auch schweren Sulz. Ab der Alpe fuhren wir durch die Waldschneise so weit ab, wie es die Schneedecke zuließ.  Den Rest des Weges nutzten wir den Sommerweg und trugen unsere Skier bergab. Auf Höhe des Baches war es wieder möglich die letzten Meter auf den Skiern zurückzulegen.  

Am Parkplatz angekommen, freuten sich alle auf ein Getränk bei den warmen Bedingungen und so kehrten wir zum Abschluss im gemütlichen Gasthof „Roter Stein“ in Kleinstockach ein. Anschließend ging es nach Hause und diesmal lief der Verkehr ohne Probleme. 

Text: Holger Böck, Bilder: Thomas Daufratshofer + Holger Böck