Wie eine Frühjahrs-Skitour auf die Namloser Wetterspitze (02.03.2024)

Als wir uns für Anfang März für den wohl bekanntesten Gipfel in den Lechtaler Alpen, die Namloser Wetterspitze, angemeldet hatten, hatte wohl keiner an eine ‚Walk&Ski-Tour‘ gedacht, zumal der Ausgangspunkt auf 1.200m liegt. So sind wir die gut zwei km nach Fallerschein mit den Skiern am Rucksack gelaufen. Anschließend mussten wir im Waldstück (Bichlwald) nur noch ein paar Mal für jeweils ein kurzes Stück die Skier abschnallen. Das Wetter war besser als vorhergesagt und so blieb der gemeldete Schneefall aus und die Sicht war gut. Auch die Lawinenlage war gut, diese war mit zwei bewertet, jedoch waren mit zunehmender Wärme im Tagesverlauf Grundlawinen gemeldet. Nachdem wir uns schon um 6.30 Uhr in Marktoberdorf getroffen hatten, waren wir auf jeden Fall noch rechtzeitig dran.  

Schon sehr bald kamen wir ins freie Gelände hinein und liefen unterhalb der steilen Osthänge des Egger Muttekopfes weiter Taleinwärts. Hier konnten wir die umliegenden Berge erstmals bestaunen.  

Nach kurzer Abstimmung unserer beiden Tourenleiter, Christian Hebisch und Florian Sackl, hielten wir uns rechts vom Bach Richtung Joch, dem Fuß des langen Südwestrückens, der zum Gipfel hinaufführt. Eine leichte Pulverschneeauflage ließ unsere Skier nun ziemlich stollen und schwer werden.  Am Joch oben war die erste Pause geplant. Ab hier sollte ein kalter Wind unser Begleiter werden. Daher hielten wir die Brotzeitpause auch entsprechend kürzer. Christian hatte eine Runde Wachs für die Felle spendiert und so konnten wir ‚erleichtert‘ weiter aufsteigen.  

In der Mitte vom Rücken war ein riesiges, senkrechtes Fischmaul, mit ziemlich großen, 3m – 4m hohen  Schneeplatten. Das hatten wir so auch noch nicht gesehen. Unsere Guides entschieden, dass wir keinesfalls unterhalb bzw. östlich davon entlang gehen, sondern westlich am schmalen, steilen Hang weiter aufsteigen– was für eine tolle Spitzkehren Übung.  

Das Ende des langen Gipfelrückens schien endlos im Horizont zu enden. Letztendlich konnten wir aber das Gipfelkreuz erspähen und mit den Skiern sogar bis zum – bis dato noch einsamen – Kreuz gehen.  

Aufgrund des Sturms verlegten wir die Brotzeit einvernehmlich auf ein windgeschütztes Plätzchen bei der Abfahrt. So genossen wir die wunderschöne rundum Aussicht am Gipfel nur kurz und stellten fest, dass wir alles richtig gemacht hatten, da die östlichen Gipfel wolkenverhangen waren, während wir strahlenden Sonnenschein hatten. Noch ein schnelles Gruppen-Gipfelfoto und wir machten uns bereit für die Abfahrt. Eine feste, etwas windgepresste Schneedecke, teilweise Harsch, ein wenig Firn, aber auch weicher Sulz weiter unten warteten auf uns. Nach knapp 1.400 HM im Aufstieg gönnten wir unseren Oberschenkeln bei der Abfahrt mehrere Pausen. Unten angekommen, ließen wir die wunderschöne Skitour bei Bier, Cappuccino und Sandwiches ausklingen.