Helfereinsatz am Waltenberger Haus

Mitglieder des DAV unterstützen bei der Sanierung der Hütten-Kläranlage 

Möchte man zur Zeit eine Übernachtung auf dem Waltenberger Haus buchen, so wird man auf der Homepage der Sektion Allgäu-Immenstadt nicht nur darauf hingewiesen, dass dies voraussichtlich erst wieder ab 07.07.2025 möglich sein wird, sondern auch, dass der Zustieg von Einödsbach aufgrund von Sanierungsarbeiten gesperrt ist, es bestehe „Lebensgefahr im Baustellenbereich“. 

Aber ist das Waltenberger Haus nicht erst in den Jahren 2015-17 komplett neu gebaut worden? Ein majestätisch geschwungener Bau am Fuße des Bockkars, mit – laut Architekt Peter Fischer -der Zielsetzung, „das Gebäude in die sensationelle Topografie so einzubinden, als wäre ein Himmelskörper vom Himmel gefallen und dort zum Liegen gekommen.“ Dumm nur, dass die Marktgemeinde Oberstdorf bereits im Jahr 2022 monierte, dass das Abwasser der Kläranlage gesetzliche Grenzwerte überschreitet, weshalb diese nach einigem Hin und Her zwischen Landratsamt Oberallgäu, Marktgemeinde Oberstdorf und der DAV-Sektion Allgäu-Immenstadt als Betreiber dieses alpinen Schutzhauses nun aufwendig saniert werden muss. 

Wieder ist Peter Fischer der leitende Architekt und dessen zweite Zielsetzung bereits in der Neubauphase war es, dem Haus eine „Seele“ zu geben. „Und Seele gibt’s nicht im Bastelladen, sondern das Haus wird beseelt durch all die überdurchschnittlichen und selbstlosen Leistungen vieler Beteiligter“, so Peter Fischer. 

Diese ehrenamtlichen Leistungen erbrachten nun nach einem entsprechenden Aufruf des Sektions-Geschäftsführers Michael Fracaro 14 Freiwillige der Sektion, wovon bemerkenswerterweise mehr als die Hälfte aus der Ortsgruppe Marktoberdorf kamen. Unsere Aufgabe war es nun, 15 Lastsäcke mit jeweils knapp einer Tonne Gesteinsbrocken an verschiedenen Stellen im abschüssigen Bockkar zu füllen, welche dann die nur kurzen Wege zur Baustelle mit dem Hubschrauber geflogen wurden, wo sie in Gabionen umgefüllt die erweiterte Kläranlage stützen. Durch unsere Arbeit konnte Flugzeit und damit letztlich einiges an Geld eingespart werden. 

Diese Arbeit ging schneller von der Hand als ursprünglich vermutet, so dass gut Zeit blieb, die Bewirtung durch Hüttenwirt Markus Karlinger zu genießen, sowie die professionelle Arbeit des Baustellenteams in exponierter alpiner Landschaft zu bewundern, bevor es mit dem Heli in nur 2 spannenden Minuten zurück in die Birgsau ging. Der Abstieg zu Fuß war ja leider nicht möglich. 

Autor: Michael Kölbel 

Quellen (Zitate Peter Fischer):

https://dav-allgaeu-immenstadt.de/wp-content/uploads/2018/12/Das-Neue-Waltenberger-Haus.pdf

https://www.allgaeuer-zeitung.de/immenstadt/streit-ums-abwasser-des-waltenberger-hauses-in-oberstdorf-103523396 

Bergtour: Pfronten, Kienberg „Ost-West-Überschreitung“ (24.05.2025)

Um 07.30 Uhr trafen wir uns am Stadion Restaurant in Marktoberdorf und fuhren nach Pfronten zum kleinen Wanderparkplatz „Milchhäusle“. Ein Auto parkten wir an der Fallmühle im Achtal damit wir nachmittags die ca. 3 km Talstraße nicht zurücklaufen mussten.  

Nun starten wir: Erst ein kleiner Pfad dann eine steile Straße hoch zum Waldkaffee „Milchhäusle“ am Haus rechts vorbei rein ins meterhohe nasse Gebüsch. Die schmierige Pfad-Spur konnte man gar nicht so leicht ausfindig machen. Nach ca. 30 m gings dann steil bergan über einen schwer erkennbaren, rutschigen und ausgesetzten Waldpfad hinauf zur Kienbergschulter. Der Weg ist nur stellenweise markiert, daher setzt die Tour ein hohes Maß an Erfahrung voraus und ist nicht geeignet für Anfänger und Gelegenheitsbergwanderer. Mit steilen Aufschwüngen (>40°) und gelegentlichen Kletterstellen im ersten Schwierigkeitsgrad (I UIAA) geht es hinauf zur Schulter, teilweise auch über Sturmwurf.  

Gegen Ende des Abschnittes kommt eine kurze steile Kletterpassage, welche mit einem Stahlseil gesichert ist.  

Nach steilen 400 Hm an der Kienbergschulter erscheint das erste Kreuz. Hier hat man einen sensationellen Ausblick über Pfronten und das Vilstal – hier gönnen wir uns eine kleine Snackpause. 

Der Pfad führt jetzt weiter in westlicher Richtung. Es geht im steilen Bergauf und Bergab teilweise sehr ausgesetzt über den Leh-Gipfel (1340 m) hinauf zum Krenge-Gipfel (1384 m), dem 3. Pfrontener Berg. Auch dieser wird überschritten und weiter geht es über einen zunächst noch steilen, dann immer flacher werdenden Pfad hinab zu einem Sattel. Hält man sich weiter geradeaus in westlicher Richtung, geht es jetzt etwas einfacher bergan bis kurz unterhalb des Schnalskopfes (1456 m). Diesen haben wir mit einer kurzen Kletterei im ersten Grad (I UIAA) bestiegen. (kann aber auch umgangen werden). 

Nun geht es weiter – immer wieder ausgesetzt und steil mit Schrofenkletterei – hinauf zum Kienberg-Hauptgipfel (1536 m). 

Ein kurzes Stück weiter kommt noch eine schöne Kletterei (Überschreitung) im T4+(I UIAA) und danach geht’s zum Teil steil bergab bis zum Himmelreich. Der Endspurt geht links weiter, erst flach, dann links weg einen gerölligen Hohlweg bis ins Achtal folgend. Hier folgen wir dem Wander- und Radweg bis zur Fallmühle. 

Hier ist Einkehr angesagt, Kaffee und Kuchen, Kässpatzen, Käsknödel, Weizenbier, alles was das Herz begehrt. Mit guter Unterhaltung und Feedback lassen wir die Tour ausklingen. 

Helmut bedankt sich für die Teilnahme und für die nette harmonische Gruppe. Aber vor allem, dass wir gesund und happy angekommen sind. 

Leitung: Helmut Rasch, Teilnehmer: 5, Bericht: Helmut Rasch, Fotos:    Helmut Rasch, Jale 

 

Seenreigen bei der Kranzbergwanderung zwischen Wetterstein und Karwendel (04.06.2025)

Anfang Juni unternahm die Mittwochsgruppe des Alpenvereins Marktoberdorf eine Bergwanderung zum Hohen Kranzberg bei Mittenwald. Nach 4 vergeblichen Versuchen in den vergangenen Jahren wurden die 11 Wanderer diesmal bei passablem Wetter durch die Blumenvielfalt und einem Collier aus kleinen Bergseen in der sanften Wald- und Wiesen-landschaft belohnt. Der im Vergleich zu den steilen Felsfluchten des  Karwendels und des Wettersteins zwergenhafte Grasbuckel des Kranzbergs bietet ein beeindruckendes Panorama rund um den Geigenbauort. 

Von der Talstation der kleinen Kranzbergbahn beginnt die Route mit einer Abzweigung von der Zufahrtsstraße rd. 100 m unterhalb des Parkplatzes. Über sanft gewelltes Gelände führt der Weg abwechselnd über Wiesen- und Waldstücke. Auf den Buckelwiesen konnten wir den Blumenreichtum mit dem orientalischen Bocksbart, der sibirischen Schwertlilie und dem langblättrigem Waldvögelein, neben dem weitverbreiteten Wundklee bewundern. 

Schließlich erreichten wir nach kurzem ‚Abstieg den Wildensee, bzw. die Wasserlachen in dem Gewässerbett des flachen Bergsees. Bestürzt stellten wir fest, dass der Wildensee nahezu ausgetrocknet war; die Wasserzuläufe waren ebenso vollständig trocken gefallen. Die erhoffte Spiegelung des Karwendels auf der Seeoberfläche war hinfällig; viel schlimmer allerdings ist die sichtbare Wasserknappheit mit den Auswirkungen auf die gesamte Ökologie des Sees mit den Uferzonen. 

Nachdenklich liefen wir nach kurzer Trinkpause auf einer Schotterstraße nordwestlich weiter, bis wir den Abzweig zu dem in Kehren die bewaldeten Nordhänge des Kranzbergs hinauf führenden Bergpfad erreichten. Der schattenspendende Bergwald erleichterte uns den jetzt steileren Aufstieg bis der Wanderweg in lichterem Wald schließlich wieder flacher verläuft. 

Auf und ab wanderten wir über einen breiten Rücken nach Süden, vorbei an Wiesenflecken mit viel Enzian und Mehlprimeln. 

Bei einer weiteren Verzweigung stiegen wir noch einmal einige Kehren bergauf und erreichten den Grasgipfel des Hohen Kranzbergs mit einer Unterstandshütte sowie zahl-reichen Sitzgelegenheiten. Mehrere Hinweistafeln beschreiben das großartige Panorama. 

Nach der üblichen Gipfelbrotzeit begaben wir uns auf den Abstieg, vorbei am Kranzberghaus, hinab Richtung Ferchensee. 

Der gut ausgebaute Weg führte uns mäßig steil über die mit einem schönen Mischwald bewachsene Südseite des Kranzbergs bergab. Im unteren Wegverlauf begleiteten uns munter dahin plätschernde Bergbäche, die ein ganz anderes und beruhigendes Gefühl als beim ausgetrockneten Wildensees gaben.  

Vorbei am Gasthof Ferchensee wanderten wir entlang des Nordufers des wie eine Wasseroase wunderbar unterhalb der Wettersteinspitzen gelegenen Sees. Der kristallklare See würde bei passenden Außentemperaturen zum Baden einladen. 

Weiter ging es auf dem Wanderweg zum Lautersee, den wir bald darauf erreichten. Einige Gasthäuser und Cafe‘s sorgen hier für das leibliche Wohl. Wir entschieden uns für das an der Nordseite des Sees bei einer kleinen Badeanstalt gelegenen Cafe mit einer schönen Seeterrasse.  

Mit Blick auf den im Sonnenschein glitzernden See konnten wir Eiskaffee, Cappuccino, andere Erfrischungsgetränke und Kuchen genießen und die Eindrücke der Wanderung auf uns wirken lassen. 

Nachdem uns die Wetterbedingungen gewogen waren, entschlossen wir uns alternativ zum geologischen Lehrpfad für den Abstieg durch die wildromantische Lainschlucht. 

Wie sich herausstellte eine gute Wahl. Entlang von kaskadenartigen Wasserfällen, einer schön gelegenen Mariengrotte und schließlich vorbei an der historischen Madonna im Laintalschrofen, die aus dem 17. Jahrhundert stammt, erreichten wir den Ortsrand von Mittenwald. Nach einem kurzen, ca. 10 minütigem Aufstieg zum Parkplatz des Kranzberglifts kamen wir alle wohlbehalten wieder am Ausgangspunkt an. 

Bei der sich über rd. 15 km und über 500 Höhenmeter erstreckenden Wanderung mit schönen Ausblicken und vielfältigen Naturerfahrungen konnte die bestens gelaunten Gruppe Abstand von unseren unruhigen Zeiten gewinnen.

Radtour des Marktoberdorfer Alpenvereins am 14.5.2025 zum Dengelstein im Kemptener Wald

Mitte Mai machte sich eine 6köpfige Radlergruppe der Ortsgruppe Marktoberdorf der DAV Sektion Allgäu Immenstadt, unter der Leitung von Tourenguide Manfred auf den Weg zum sagenhaften Dengelstein im Kemptener Wald. 

Zunächst über den Radweg nach Geisenried und von dort hinauf zum Muckenberg und weiter nach Osterberg führte die Route bei herrlichem Wetter über Forst- und Wirtschafts-wege; die Ortsverbindungsstraße leitete uns dann weiter nach Oberthingau. Nach kurzer Strecke auf der Hauptstraße fuhren wir wieder bergauf, vorbei an der „Klondike Ranch“ Richtung Beilstein. 

Etwa 1 km vor Beilstein nahmen wir einen Abzweig nach Westen, überquerten die Kirnach und radelten auf Feldwegen am Waldrand entlang und später durch den schattigen Forst bis wir schließlich auf den Weg von Beilstein in den weitläufigen Kemptener Wald trafen. 

Das Forstwegenetz in diesem Refugium ist komplex und nur durch die Orientierung anhand der Streckenführung auf der Sportuhr des Guides konnten wir zielgerichtet weiter radeln. So erreichten wir die schön gelegene Waldkapelle nach einem längeren Anstieg und legten eine erste Trinkpause ein, nicht ohne den anstehenden Termin für eine Maiandacht zu registrieren und zu notieren. 

Danach führte uns die Route weiter hinauf zum Höhen-Scheitelpunkt der Tour; kurz vor dem Überqueren dieses Punktes versperrte uns allerdings ein Absperrband mit dem Hinweis auf Forstarbeiten die Weiterfahrt! Bei unseren Mittwochstouren geht es scheinbar nicht ohne abenteuerliche Überraschungen; also machten wir aus der Not eine Tugend und radelten zum Kreuzungspunkt bei der Waldkapelle zurück und orientierten uns an der dort aufgestellten Karte und der für den Rückweg geplanten Routenführung in der App. 

Mit dem kleinen Umweg erreichten wir schließlich nach kurven- und höhenreicher Fahrt den sagenhaften Dengelstein. Dieser Findling gehört mit seinen 8 m Höhe und dem Volumen von 1400 Kubikmetern zu den größten seiner Art im Kemptener Wald, der vor ca. 18000 Jahren durch den Illergletscher hierher transportiert wurde. Einige Sagen gibt es hierzu und auch beim Kommissar Kluftinger spielt er eine Rolle. 

Auf den noch vorhandenen „Schöffensteinen“ – der Dengelstein soll auch eine Gerichtsstätte gewesen sein – machten wir ausgiebig Brotzeit und rätselten dabei auch über die rund um den Findling aufgestellten Stahllanzen (die als 1997 aufgestelltes Kunstwerk auf die keltische Kultstätte hinweisen). 

Der Rückweg gestaltete sich dann im 1. Abschnitt auf der Strecke der Anfahrt, bevor ein Ab-zweig Richtung Unterthingau genommen wurde. Zunächst wieder bergauf, nach dem Höhe-punkt aber ständig bergab auf den abwechselnd präparierten Forstwegen (z. T. mit viel feinem Kies, der ein vorsichtiges Bergabfahren erforderte) bis wir den Wald schließlich vor Berleberg verließen. 

Auf der wenig befahrenen Ortsstraße ging es weiter mehr oder weniger abwärts bis Unter-thingau. Dort nahmen wir den Weg Richtung Funkenbauer Alm und den Abzweig nach Osterberg, wo wir eine gemütliche Kaffeerunde beim Höllbauer mit abschließendem Resümee einlegten, bevor wir uns auf das letzte Teilstück nach Marktoberdorf machten. 

Die unfallfreie und fröhliche Radrunde hat wieder großen Spaß gemacht und allen Freude bereitet. Vielen Dank an alle Mitradler. 

Tourenleiter und Bericht: Manfred Huber 

DAV Marktoberdorf ehrt langjährige Vereinsmitglieder

Zur Monatsversammlung am 13. Mai durfte Ortgruppenleiter Wendelin Stitzinger über 70 Vereinsmitglieder begrüßen.  

Begrüßen durfte Stitzinger zudem den 1. Sektionsvorstand Markus Haubelt, die 2. Vorsitzende Jenny Klemm, Barbara Fügenschuh aus der Geschäftsstelle sowie den ehemaligen Geschäftsleiter Matthias Hill. Gemeinsam blickten sie auf die kürzlich abgehaltene Jahreshauptversammlung der Sektion Allgäu-Immenstadt vom 10. Mai zurück. 

Ein besonderer Moment des Abends war die feierliche Ehrung treuer Vereinsmitglieder. Jenny Klemm und Markus Haubelt gratulierten den anwesenden der insgesamt 31 Jubilaren für ihre langjährige DAV-Mitgliedschaft. Geehrt wurden neun Mitglieder für 40 Jahre, 18 Mitglieder für 50 Jahre und vier Mitglieder für stolze 60 Jahre Vereinsmitgliedschaft. 

Im Anschluss gab es Einblicke in vergangene Touren: Peter Jung, berichtete von anspruchsvollen Skitouren rund um die Albert-Heim-Hütte am Furkapass, die geprägt waren durch Neuschnee und heikle Lawinenverhältnisse. Caro Wolf schilderte ihre Eindrücke von der Mountainbike-Trailtour bei Oy-Mittelberg. Nadine berichtete begeistert vom Kletterkurs, bei dem Knotenkunde eine zentrale Rolle spielten. 

Vorausschauend auf bevorstehende Touren, wurde u.a. auf die verschobene MTB-Tour „Irsee-Trails“ von Anderl Armstorfer hingewiesen (neuer Termin: 31. Mai). Zudem stellten die Tourenleiter:innen Highlights des neuen Sommer- und Herbstprogramms vor. Direkt im Anschluss konnten sich die Anwesenden zu den vorgestellten Terminen anmelden. 

Unser ehemaliger Geschäftsleiter der Sektion, Matthias Mill, entführte die Anwesenden zum Abschluss in die beeindruckende Welt der Hochtouren im Wallis. Mit seinem Vortrag und eindrucksvollen Bildern von der Besteigung der hohen Gipfel wie Matterhorn und Co. über klassische Wege sorgte er für alpine Fernweh-Stimmung. 

Ein Ausblick auf die kommende Monatsversammlung rundete den Abend ab: 

Die Juni-Versammlung findet ausnahmsweise am Dienstag, den 17.06.2025 statt. Thomas Daufratshofer wird an der Juni-Versammlung einen Film zur MTB-Tour „Stoneman Glacier“ in der Schweiz zeigen. 

Wendelin Stitzinger, Florian Kautzky (40 Jahre), Marion Schlapp (50 Jahre), Wolfgang Höbel (50 Jahre), Rüdiger Thamm (50 Jahre), Ursula Thamm (50 Jahre), Franz Cech (60 Jahre), Josef Unsin (50 Jahre), Wilhelm Guggenmos (50 Jahre), Elke Pätzold (50 Jahre), Michael Pätzold (50 Jahre), Jennifer Klemm, Markus Haubelt 

MTB-Saisonauftakt bei Allgäuer Trailtour (Sonntag, 27.04.2025)

Der DAV Marktoberdorf ist sportlich in die neue Mountainbike-Saison gestartet 

Mit einer abwechslungsreichen Rundtour durch die hügeligen Allgäuer Voralpen rund um Oy-Mittelberg startete eine kleine Gruppe Mountainbiker Ende April in die neue Saison. Trotz wechselhaftem Wetter war die Stimmung durchweg positiv – nicht zuletzt dank der abwechslungsreichen Streckenführung mit flowigen und kniffligen Trails. 

Organisiert und geführt wurde die Tour von Caro Wolf vom Alpenverein Marktoberdorf, die die fünf Teilnehmer sicher durch das Gelände führte. Die Route bot eine gelungene Mischung aus fahrtechnisch kniffligen Abschnitten und entspannten Passagen durch die idyllische Voralpenlandschaft. 

Zum Abschluss kehrte die Gruppe in Mittelberg bei Kaffee und Kuchen ein. Ein schöner Abschluss die Tour in geselliger Runde ausklingen zu lassen. 

Ein gelungener Auftakt, der Lust auf weitere gemeinsame Ausfahrten macht. 

Text: Andreas Lorenz, Bild(er): Caro Wolf 

 

MTB-Technikkurs für Einsteigerinnen – Ladies only (12.04.2025)

Am 12. April 2025 fand in Marktoberdorf bei bestem Frühlingswetter ein ganz besonderer Mountainbike-Technikkurs statt – speziell für Einsteigerinnen und ausschließlich für Frauen. Mit guter Laune, Sonnenschein und einer motivierten Gruppe ging es um 10:00 Uhr los. Nach einem kurzen organisatorischen Einstieg durch Techniktrainerin Caro und einer entspannten Vorstellungsrunde war das Eis schnell gebrochen – perfekte Voraussetzungen für einen lehrreichen und spaßigen Tag auf dem Bike! 

Warm-up & Technik-Grundlagen 

Auf einer nahegelegenen Übungswiese startete der Tag mit einem kleinen Aufwärmspiel, das nicht nur für lockere Muskeln, sondern auch für die ersten Lacher sorgte. Danach ging’s direkt zu den Gleichgewichtsübungen: Wie bleibt man möglichst lange auf der Stelle stehen, ohne den Fuß auf den Boden zu setzen? Der sogenannte Trackstand wurde mit viel Geduld und hilfreichen Tipps geübt – eine super Möglichkeit, sein Bike besser kennenzulernen. 

Besonders spannend war die Hütchen-Challenge, bei der aus der Fahrt heraus kleine Hütchen auf der Wiese berührt werden mussten. Hier ging es um Balance, Koordination und natürlich eine Portion Ehrgeiz. 

Bremsen, Kurven, Blickführung 

Im Anschluss vermittelte Caro theoretisches Wissen rund um das richtige Bremsverhalten – wie nutze ich welche Bremse, wie dosiere ich richtig, und was passiert auf unterschiedlichen Untergründen? In verschiedenen praktischen Übungen konnten die Teilnehmerinnen ihr neues Wissen direkt umsetzen und erfühlen. 

Dann stand ein weiteres zentrales Thema an: Kurvenfahren. Mit einfachen Übungen wurde sich an das richtige Kurvenverhalten, die optimale Blickführung und Körperhaltung herangetastet – zunächst auf der großen Wiese, später in einem immer enger werdenden abgesteckten Feld.

Neue Location, neue Herausforderungen 

Zu der wohlverdienten Mittagspause wechselte die Gruppe die Location: Danach wurde an einem Hang das Bergauffahren geübt – mit Fokus auf Tritttechnik, Gewichtverlagerung und Schaltverhalten. Anschließend durften die Teilnehmerinnen in einem kleinen Parcours nochmals unterschiedliche Kurventechniken trainieren. 

Auch das Bergabfahren wurde thematisiert: Wie verhalte ich mich im steileren Gelände und was bedeutet eigentlich „Aktivposition“ wirklich in der Praxis? Caro demonstrierte alles anschaulich, bevor jede Teilnehmerin es selbst ausprobierte. 

Weitere wichtige Inhalte des Nachmittags: Anfahren am Berg, das gezielte Entlasten des Vorderrads, sowie der Notabstieg – also, wie man sicher vom Bike kommt, wenn’s doch mal zu heikel wird. 

Finale auf dem Trail 

Zum krönenden Abschluss wurde der neu eingeweihte MTB-Trail im Hochwieswald unter die Stollen genommen. Hier konnte das Gelernte direkt in die Praxis übertragen werden – an echten Trails, mit echten Herausforderungen. Eine besonders knifflige Schlüsselstelle wurde gemeinsam analysiert, zerlegt und mehrfach geübt. Besonders schön: Einige Teilnehmerinnen, die diese Passage vor dem Kurs noch schiebend bewältigt hatten, meisterten sie am Ende des Kurses mit Mut und Können – und einem strahlenden Lächeln! 

Zum Schluss gab’s noch ein Gruppenfoto mit einem kleinen Balanceakt über die Bikes hinweg – bei dem Teamwork und Gleichgewicht gefragt waren. 

Fazit: 

Was für ein großartiger Tag! Es war beeindruckend zu sehen, wie sich anfängliche Unsicherheiten legten und das Vertrauen in die eigene Fahrtechnik sowie ins Bike stetig wuchs. Der Fortschritt jeder einzelnen Fahrerin war bereits nach diesem einen Tag spür- und sichtbar – und genau das macht so einen Kurs aus. 

Chapeau, Ladies – das war stark! 

Text und Bild(er): Caro Wolf 

 

Skitour zum Entschenkopf, äh Walser Hammerspitz, äh irgendwo Richtung Elfer am 01.03.2025

Am 01.03.2025 starteten wir mit 2 Autos und 6 Teilnehmern um 6:45 Uhr am Stadionparkplatz bei bestem Wetter. Tourenleiter Holger Böck hatte die Schneelage am Entschenkopf inspiziert, sie erschien kritisch und hätte 200 Hm Tragen erfordert. Das wollte uns Holger ersparen und befragte den Skitourenguru nach einer Alternative mit besserer Schneelage. So kam er auf die Walser Hammerspitze, 0,5 Meter Schneehöhe wurden ihm dort angezeigt, die Gruppe zeigte sich mit dem Alternativplan einverstanden.  

Gute Ausrüstung ist wichtig, deshalb machten wir einen kurzen Abstecher über Lengenwang, um einen noch fehlenden Helm abzuholen.  

Am Parkplatz Schwendle ging es dann los auf 1200 Höhenmeter. Nach einem kurzen Tragestück über die Straße konnten wir endlich unsere Ski anschnallen und marschierten nach dem LVS-Check los Richtung Hammerspitze. Schon bald zeigte sich, dass die Glaskugel des Gurus etwas optimistisch war, was die Schneelage betraf.  

Da wir etwas zu weit rechts gestartet waren, querten wir durch ein kurzes Waldstück und über den Bach nach links. Von hier war absehbar, dass die Walser Hammerspitze eher zur Wandertour, als zur Skitour geeignet war.  

Wir entschieden uns darum dafür wieder abzufahren und Richtung Elfer zu gehen. Jedoch war die Tour zum Elfer mit “ziemlich schwierig” bewertet und die Gruppe sehr heterogen. Ursprünglich war ja eine wenig schwere Tour geplant. Drum gingen wir den zerfahren Nordhang in Richtung Elfer nur ein kurzes Stück hinauf, um wieder abzufahren und einen kleinen ca. 200 Hm hohen unzerfahrenen Pulverhang zu erklimmen. So kamen noch alle auf ihre Kosten.

Die Motivierteren der Gruppe stiegen sogar ein 2. Mal auf, während der Rest der Gruppe zur Fluchtalpe abfuhr, um dort die Sonne zu genießen. Einem Schneehuhn war es jedoch gar nicht recht, dass wir ein zweites Mal abfuhren und den schönen Hang verspurten und es begann lauthals zu schimpfen, damit wir nicht auf die Idee kamen ein drittes Mal aufzusteigen. Also fuhr die 2. Gruppe nach ca. 600 gesammelten Hm ebenfalls ab, um mit den anderen ein Sonnenbad an der Fluchtalpe zu nehmen.   

Schließlich ging es dann zurück zum Parkplatz und weiter zu einem gelungenen Abschluss mit Kaffee und Kuchen ins urige Konditorei-Cafe Behringer in Mittelberg.  

Tourenleiter: Holger Böck 

Bericht: Xaveria Stocker, Fotos: Holger Böck 

Skitourentage in den Dolomiten: Vier Tage Spannung, Spiel und Überraschungen (15.-18.03.2025)

Tag 1 

Am Samstagmorgen um 6 Uhr starteten wir in Marktoberdorf mit unseren Guides Christian und Flo in Richtung Dolomiten. Über den Fernpass und Brenner ging es ins Val Gardena, wo wir oberhalb von Wolkenstein unseren Ausgangspunkt für die erste Tour erreichten. 

Auf 1.750 m Höhe begann zunächst die Suche nach Aufstiegsschnee – nicht üppig, aber ausreichend. Über Wiesen und einen Forstweg, vorbei an kunstvollen Holzfiguren, erreichten wir die Juac Hütte. Von dort folgten wir dem Cislesbach zur Regensburger Hütte, wo wir eine kleine Mittagspause einlegten. Wenn es die Wolken und die Sicht zuließ, konnten wir immer wieder beeindruckende Blicke auf die Geislergruppe erhaschen. Weiter führte unsere Route durch ein schönes Seitental in Richtung Roa Scharte bzw. zur Furcela de Forces de Siëles. Leider verschlechterte sich die Sicht zunehmend, und die Lawinenlage mit kleineren Rutschen sowie Setzungsgeräuschen ließ eine Weiterführung der Tour mit gutem Gewissen nicht zu. Rund 150 bis 250 Höhenmeter unterhalb der Scharten entschieden wir uns zur Umkehr.  

Der Schnee ließ sich erstaunlich gut fahren und so hatten wir dennoch unseren Spaß. In Blickrichtung Mittagsscharte der Geislerspitzen fellten wir nochmals auf, um in einem weiten Bogen zur Regensburger Hütte zurückzukehren. Von dort folgten wir unserer Aufstiegsspur, bis die letzten Meter mit den Skiern am Rucksack zurück zum Auto führten. 

Im Hotel angekommen, ließen wir den Tag gemütlich bei lauwarmem Abendessen und in der Bar bei einem Kaltgetränk ausklingen – ein dennoch gelungener Start in unser verlängertes Dolomiten-Wochenende! 

Tag 2 

Auch am Sonntag ließen wir es entspannt angehen – den ganzen Tag über war Schneefall angesagt, mal stärker, mal schwächer. Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Skigebiet am Monte Pana. Immer in der Nähe einer Forststraße stapften wir durch tief verschneite Wiesen und Wälder, bis wir eine Anhöhe erreichten und über weite Hänge in Richtung Plattkofel aufstiegen. Zumindest laut Karte – gesehen haben wir den imposanten Felsriesen leider nicht.  

Aufgrund der tiefhängenden Wolken, des anhaltenden Schneefalls, der wenigen Konturen und vor allem wegen der Lawinenwarnstufe 3 oberhalb von 2.200m, waren wir generell eher defensiv unterwegs. Am Piza da Uridl (Hochegge) auf 2.100 m angekommen, packten wir unsere Brotzeitdosen aus und machten es uns auf dem kleinen Gupf gemütlich – heute hatten wir schließlich keine Eile. Den Westhang mit Blick zum Hotel Saltria an der Seiser Alm wollten wir uns dennoch nicht entgehen lassen; wedelten diesen hinab, um ihn kurz darauf wieder aufzusteigen. Über sanft geneigte Wiesenhänge ging es schließlich zurück zur Anhöhe am Verbindungssträßchen zur Seiser Alm. Von dort nahmen wir den Bus zurück zum Monte Pana, wo wir den Nachmittag bei Cappuccino, Bombardino oder einem Bierchen gemütlich ausklingen ließen. Ein besonderer Dank geht an unsere unermüdliche „Schneefräse“ Christian, der uns einen wunderschönen Aufstieg durch den tiefen Schnee spurte! 

Tag 3 

In der Nacht zum Montag ließ der Schneefall endlich nach. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit dem einen oder anderen süßen Teilchen fuhren wir zu einem Parkplatz nahe Wolkenstein, am Eingang des Langentals (Vallunga). Dort folgten wir kurz der Langlaufloipe, ehe wir neben einem Bach durch ein Wäldchen unseren Weg bergauf suchten. Während die Abenteurer unserer Gruppe sich mit Skiern am Rücken durch den das Gestrüpp kämpften, bevorzugte der Großteil den bequemeren Sommerweg. Kurz darauf trafen sich beide Varianten des Val de Chedul, einem wahren Winterwunderland, das uns eine Weile begleitete. 

Unterhalb des Gipfels des Gran Cir, der im Sommer vom Grödner Joch über einen Klettersteig erreichbar ist, standen wir schließlich vor einer Steilstufe. Nach einigem Beratschlagen und mit großzügigen Sicherheitsabständen stiegen wir auf ein beeindruckendes Hochplateau – eingerahmt mit imposanten Felswänden. Zwischen haushohen Felsblöcken hindurch folgten wir Flos Spur Richtung Crespëina-Joch, immer wieder mit Blick zurück auf die Seiser Alm (dem größten Hochplateau Europas) mit dessen markantem Bollwerk des Schlern.  

350 Fotos später spurte Flo noch immer durch tiefen Schnee. Wegen der etwas heiklen Lawinenlage mit dem vielen Neuschnee kämpfte er sich zuerst alleine durch den Südhang zum Joch, bevor wir ihm mit großen Abständen folgten. Oben angekommen, wurden wir mit einem grandiosen Weitblick über die Crespëina-Hochebene belohnt. Inzwischen hatte sich die Sonne gegen die Wolken durchgesetzt, was die ohnehin atemberaubende Szenerie noch eindrucksvoller machte. Keine Menschenseele war zu sehen, keine Spur weit und breit – nur wir neun Tourengeher. 

Der ursprüngliche Plan, über die Hochebene in Richtung Crespëina-See abzufahren, wurde jedoch schnell verworfen, als sich durch Setzungen in der Schneedecke einige Lockerschneelawinen aus den nördlichen Hängen lösten. Nach einer kurzen Stärkung aus der Brotzeitdose machten wir uns bereit für die Abfahrt. Den ersten steilen Hang fuhren wir einzeln ab, danach ging es weiter durch traumhaften Pulverschnee über die weite Hochfläche. Um aus einer Senke zu gelangen, fellten wir noch einmal auf und folgten unserer Aufstiegsspur. An der nächsten Steilstufe fuhr erneut Flo voraus – diesmal mit weniger Glück: In einer tiefen Mulde machte sein Ski die Krätsche und brach an der Bindung. Wie sich später herausstellte, war der Ski wohl schon länger lädiert. Doch ein guter Skifahrer wie unser Guide lässt sich davon nicht aufhalten und meisterte die restliche Abfahrt trotz „überzogenem Rocker-Ski“ hervorragend. 

Schließlich arbeiteten wir uns entlang unseres Aufstiegs durch das Val de Chedul zurück. Als der Weg zu schmal wurde, schnallten wir die Skier auf den Rucksack und nahmen den Sommerweg am Bach ins Langental. Am Parkplatz angekommen hatten wir an der ansässigen Bar noch gut 10 Minuten Sonne, in der wir die Tour bei einem Aperol oder anderem Kaltgetränk ausklingen ließen.  

Tag 4 

Für den letzten Tag war die Sonne endgültig zurückgekehrt. Unsere Guides hatten Flos gebrochenen Ski mit Zollstock und Panzertape notdürftig geflickt und eine weitere tolle Tour ausgesucht. Wir verließen das Grödnertal und fuhren ins benachbarte Villnöß, um die Kehrseite der Geislerspitzen, die wir am ersten Tag nur erahnen konnten, aus nächster Nähe zu bestaunen. 

Im Talschluss parkten wir am Infozentrum des Naturparks Puez-Geisler und machten uns über einen bequemen Forstweg auf zur Gampenalm. Diesmal waren wir nicht allein unterwegs – zahlreiche Spuren verrieten, dass unser Tagesziel, der Zendleser Kofel so etwas wie der Tannheimer Ponten sei. Die uns entgegenkommenden Tourengeher versicherten, dass uns im oberen Bereich noch traumhafter Pulverschnee erwarten würde.

Und tatsächlich: Während der Schnee bis zur Waldgrenze eher schwer war, fanden wir bald feinsten Pulver vor.  Auf Höhe der Wörndlejochalm weitete sich das Gelände unterhalb des Zendleser Kofels, welchen wir west- und nordseitig in einem großen Bogen halb umrundeten. Bei grandiosem Bergpanorama und Felsenkino mit Blick auf die Geislerspitzen, die Fanes, den Heiligkreuzkofel, den Peitlerkofel und was sich sonst noch alles vor uns auftat, gingen wir staunend zum flachen Gipfelaufbau des Zendleser Kofel auf 2.422 Metern Höhe, mit typisch Südtiroler Gipfelkreuz.  

Bei einer ausgedehnten Pause ließen wir die umliegenden Berggruppen auf uns wirken – und wie so oft begann das große Berge-Erraten. Es ist immer wieder faszinierend, vertraute Gipfel aus dem Sommer im winterlichen Weiß zu bestaunen. Doch da noch schöne Hänge auf uns warteten, packten wir schließlich zusammen und suchten uns einen unverspurten Hang für die Abfahrt. Mit gut 30 cm Neuschnee hätte es gern etwas steiler sein dürfen, aber der Fahrspaß kam trotzdem nicht zu kurz. Was uns besonders freute, dass auch Flo mit seinem angeknacksten Ski die Abfahrt gut meistern konnte – der befürchtete „Graus“ blieb aus. Nach traumhaftem Pulverschnee folgte angeweichter Harsch, und ein spaßiger Forstweg brachte uns schließlich direkt bis zu den Autos. 

So gingen vier abwechslungsreiche Skitourentage zu Ende – geprägt von eindrucksvollen Landschaften, wertvollen Erfahrungen durch die anfänglich heikle Lawinenlage und jeder Menge Fahrfreude in unterschiedlichstem Gelände. Umso schöner, dass wir alle gesund und wohlbehalten ins Tal zurückgekehrt sind – abgesehen von einem tapfer durchhaltenden Ski. 

Ein ganz großes Dankeschön an unsere Guides Christian und Flo für die hervorragende Organisation, die fantastische Tourenauswahl und die stets optimal angelegte Spur! Wir können uns glücklich schätzen, solche Erlebnisse in der Natur genießen zu dürfen – noch dazu mit einer ganz tollen Gruppe.  

Text: Caro Wolf, Bild(er): Fotograf 

 

DAV-Skitour zur Kogelseespitze (2.647m) am 08.03.2025

Frühjahrsskitour im Lechtal mit tollen Bedingungen trotz wenig Schnee 

Am zweiten Märzwochenende traf sich der größte Teil unserer Skitourengruppe früh morgens in Marktoberdorf. Aufgrund der anhaltenden Wärmeperiode mit 13 Grad im heimischen Sektionsgebiet, legte unserer Tourenführer Thomas Daufratshofer die Abfahrt auf 6 Uhr, um möglichen sonnenbedingten Risiken vorzubeugen. Die Anfahrt nach Boden erfolgte über Weißenbach, wo wir ein weiteres Gruppenmitglied einsammelten. Mit zwei Autos und sechs Personen kamen wir um halb 8 Uhr am kleinen Wanderparkplatz zur Hanauer Hütte an. 

Trotz der hohen Temperaturen und geringen Niederschlagsmenge, war es uns möglich direkt vom Auto mit den Ski loszulaufen. Nach einem kurzen Funktionscheck der LVS-Geräte folgten  wir zunächst einem breiten Forstweg, der uns unter anderem mit offenen Kiesflächen und geschlossenen Eisplatten beschäftigte. An der Abzweigung zur Hanauer Hütte verließen wir den  Wald und bewegten uns neben dem Fluss ins Angerletal hinein. Begleitet durch die majestätische Aussicht liefen wir den breitausgebauten Weg bis zur Materialseilbahn der Hanauer  Hütte, von wo aus wir dem Fußweg durch die Latschen folgten. Mit Hilfe von Harscheisen  erreichten wir die Hanauer Hütte (1.922m) und genossen in einer kurzen Pause die Sonne, bevor wir uns durch den letzten Teil der Latschen weiter in Richtung Ziel bewegten. Eingerahmt von der Parzinn-, Dremel- und Plattigspitze visierten wir das Gufelseejöchl (2.373m) als Aufstiegsetappe an. Der Blick in die Kogelseescharte spiegelte die warmen Temperaturen und geringen Niederschlag der letzten Tage/Wochen wider.

Auf der anderen Seite schenkten uns die bestehenden Bedingungen eine entspannte Tour mit sehr geringer Lawinengefahr. Nach dem erfolgreichen Anstieg auf das Gufelseejöchl zeigte sich zum ersten Mal das Lechtal in seiner vollen Pracht. Nach kurzem Durchatmen schnallten wir uns die Ski an den Rucksack und marschierten über offenes Felsgelände etwa 200 Höhenmeter weiter nach oben. Knapp unterhalb des Gipfels errichteten wir ein Ski-Depot und legten den letzten Teil mit entspanntem Gepäck zu Fuß zurück. Am Gipfel der Kogelseespitze auf 2.647 Metern angekommen, genossen wir im windgeschützten Osthang unsere wohlverdiente Gipfelbrotzeit und ließen uns von dem Ausblick verzaubern. 

Dank der Sonne hat sich ein Großteil der harten Schneedecke einigermaßen in Firn verwandelt, was unserem Abfahrtsspaß zugutekam. Je tiefer wir allerdings kamen, desto abwechslungsreicher wurden die Schneeverhältnisse. Ab der Hanauer Hütte forderte uns die verspielte Abfahrtsstrecke in unseren (fast) perfekten Kurzschwungkünsten. Dank der fortgeschrittenen Uhrzeit war die Wahrscheinlichkeit auf Gegenverkehr zu stoßen überschaubar, weshalb wir unseren Schwung beinahe ohne Hindernisse bis zur Materialseilbahn genießen konnten. Die anschließende leicht abfällige Ziehstrecke zum Forst ermöglichte uns eine Rückfahrt ohne großen Krafteinsatz. Den Waldweg selbst brachten wir im bereits bekannten Rhythmus aus  An- und Abschnallen hinter uns und kamen wohlbehaltend und sehr glücklich an unseren Autos zum Stehen. Einen Ausklang fand der Tag auf der Sonnenterrasse des Gasthofes zur Gemütlichkeit in Bschlabs. Die Skitour über den DAV Allgäu-Immenstadt war ein wunderschönes, den alltagvergessendes Erlebnis, was nicht zuletzt dem Tourenleiter und der sehr homogenen Gruppenkonstellation zu verdanken war. Ich freue mich bereits auf den nächsten Ausflug. 

Text: Lisa Bartenschlager, Bild(er): Thomas Daufratshofer