Gelungene (Ersatz)Skitour zum Karlstor im Kleinwalsertal (08.02.2025)

Am 08.02. um 6.30 Uhr starteten gegen 8 Uhr 15 Teilnehmer:innen bei strahlendem Sonnenschein Richtung Kleinwalsertal.

Das ursprüngliche Ziel, eine „Skisafari“ war leider aufgrund von Schneemangel nicht machbar. Dafür hatten wir das Karlstor anvisiert. Da wir früh genug waren, fanden wir noch ausreichend Parkmöglichkeit in Baad.

Dann ging’s los ins Bärguntal entlang des Bärguntbachs. Das Tal weitet sich nach einiger Zeit und gibt den Blick auf Widderstein und Co. frei. Wenig später erreichten wir einen mächtigen Hang, den wir in langen Serpentinen bestiegen und der nicht enden wollte. Bei einem Blick zurück stellten wir fest, dass uns Karawanen von Tourengehern folgten (2 Große Gruppen) – gut dass wir vorne waren ! 🙂 Zuletzt ging es in einer Linkskurve auf den Grat, das Karlstor.

Danke Thomas für die perfekt angelegt Spur, die trotz Steilstücken wunderbar zu gehen war !!

Am Zielpunkt stärkten wir uns mit einer ordentlichen Brotzeit. Man hatte einen wunderschönen Blick auf die Gipfel der Widdersteine, die herrlich von der Sonne angestrahlt wurden.

Jetzt kam die Frage der Abfahrt: durch das Gemsteltal auf die andere Seite, oder die gleiche Route zurück. Auch wenn die erste Variante sicherlich reizvoll gewesen wäre – es fehlte auch hier der Schnee, denn es wäre eine steile Querung nötig gewesen, die schneefrei war, deshalb Absturzgefahr. Also entschieden wir uns für die Anstiegstrasse.

Die Abfahrt war abenteuerlich, leider nicht die besten Verhältnisse und etwas mühsam zu fahren: von stark windgepresstem Pulver, verblasen und eisig, Bruchharschdeckel bis zu sehr wenigen Pulverstellen waren wir alle froh, dass alle unverletzt unten angekommen sind !

Da wir die ganze Strecke nordseitig unterwegs waren, hatten wir erst ziemlich weit unten wieder Sonne. Die wollten wir auf jeden Fall noch ausreichend genießen, was wir dann auch im Café Grund ausnutzten und es uns gut gehen ließen.

Auch die Heimfahrt verlief flüssig ohne Stau. Wenn auch nicht immer perfekt, so war es doch ein schöner Tag mit sehr netten Gleichgesinnten. Vielen Dank nochmal an Thomas für die wie immer perfekte Leitung !

Text: Janina Schaper, Bilder: Daufratshofer Thomas

 

DAV-Mittwochsskitour OG Marktoberdorf zum Riedberger Horn am 12.02.2025

Trotz zweifelhafter Wetterprognose machten sich 9 Skitourengeher der Marktoberdorfer Mittwochsgruppe des Alpenvereins auf den Weg ins Balderschwanger Tal. Anstelle der geplanten Skitour aufs Mittlere Hörnle bei Unterammergau, die wieder einmal wegen Schneemangel nicht durchgeführt werden konnte, wurde das Riedberger Horn vom Tourenleiter Manfred als neues Ziel ausgewählt. 

Die Skitour begann vom Parkplatz der Riedberger Horn-Bahn entlang der Piste, die uns bei dieser Tour über rd. 340 Höhenmeter eine gute und sichere Schneedecke bescherte. Wie schon erwähnt, gab es unterschiedliche Wettervorhersagen – eine mit Regen bis ca. 08:00 Uhr und die andere mit Regen bis in die Mittagszeit! Wie so oft lag die Wahrheit dann in der Mitte. 

Bis zum Erreichen der Bergstation des Sessellifts begleiteten uns wechselnde Regenschauer, die auch den üblichen Kleidungswechsel nach dem Zwiebelschalenprinzip zur Lotterie machten – raus aus dem Anorak, rein in den Anorak! 

Gut, dass bei unserem Aufstieg keinerlei Betrieb auf der Piste war; so konnten wir die ganze Fläche für einen kräftesparenden Anstieg nutzen. 

Nach einer Trinkpause in Höhe der Bergstation des Lifts, begannen wir mit der Querung eines Steilhanges ins freie Gelände. Dieser dem Grunde nach einzige lawinengefährdete Bereich der Tour, wurde trotz der Gefahrenstufe 1 mit ein paar Skilängen Abstand überquert, da die Schneedecke doch erheblich durchnässt und die Bodenhaftung zweifelhaft schien. 

Üblicherweise wird nach dieser Passage ein Bachlauf gequert und der Aufstieg linksseitig des Tobels fortgesetzt. An diesem Tag hatten wir allerdings wenig Zutrauen zu der kleinen Schneebrücke und es war auch keine Aufstiegsspur jenseits zu erkennen. 

Wir wählten daher den direkten Anstieg über eine Steilstufe, die uns einiges an Kraftaufwand abverlangte; wenigsten hielten in dem durchfeuchteten Schnee unsere Skifelle und so konnten wir diese strauchdurchsetzte Engstelle mühsam überwinden. 

Wegen der nassen Schneedecke überlegte der Tourenleiter im Hinblick auf die Sturz- und Verletzungsgefahr bei der Abfahrt schon einen Abbruch der Tour, entschied sich dann aber für die Fortsetzung. 

Wie zur Belohnung dieser Entscheidung durchbrach kurz danach die Sonne die Wolkendecke und erhellte nicht nur die Bergwelt, sondern auch unsere Laune. 

Mit zunehmender Höhe erweiterten sich die Ausblicke und das Gemenge aus Wolken, blauem Himmel und Sonne verstärkte die Konturen der uns umgebenden Bergwelt. 

Nach einem mit weiten Kehren überwundenen, steilerem Hang erreichten wir den flachen Gratverlauf, der uns schließlich zum Gipfelkreuz des Riedberger Horns führte. 

Wann hat man einen der schönsten Skitourenberge zumindest der Allgäuer Alpen schon für sich alleine – an einem Tag wie diesen war uns dieses Glück beschert! Von dem weitläufigen Gipfelplateau ist die Rundumsicht einfach grandios; an diesem Tag noch verstärkt durch die vielschichtige Gliederung des Himmelszelts. 

Lediglich der kalte Wind schränkte den Genuss etwas ein. Bald nach der Gipfelbrotzeit machten wir uns deshalb fertig zur Abfahrt, die sich dann gottseidank deutlich besser und einfacher gestaltete als befürchtet. Im oberen Teil sogar perfekt mit einer zentimeterdicken Graupel- und Neuschneeauflage und erst im unteren Bereich des freien Geländes mit nassem, aber verfahrenem Schnee gut zu bewältigen. 

Das letzte Teilstück über die kaum frequentierte Piste war firnähnlich aufgegangen und bereitete ein großes Abfahrtsvergnügen. 

Der glückliche Verlauf der Tour und das gute und verletzungsfreie Ende wurde schließlich noch mit einer Einkehr mit Resümee im nahe gelegenen Schwabenhof abgeschlossen. 

Es war wieder eine Freude, mit der harmonierenden Mittwochsgruppe unterwegs gewesen zu sein. 

Tourenleiter: Manfred Huber, Tourenbericht: Manfred Huber  

Tourenbericht Siplinger- und Heidenkopf am 02.02.2025

Dem Nebel im Tal entkommen und bei strahlendem Sonnenschein auf Skitour – ein perfekter Tag in den Bergen! 

Ursprünglich war eine Skitour vom Startpunkt Ostertal über den Grauenstein auf das Riedbergerhorn geplant. Aufgrund des Regens während der Woche war jedoch unklar, ob im Tal noch ausreichend Schnee lag. Unser Guide Holger klärte dies im Vorfeld vor Ort ab – leider war die Schneelage nicht gut. Um eine lange Tragepassage am Anfang und Ende der Tour zu vermeiden, wurde daher am Freitagabend eine Alternativtour festgelegt: der Siplingerkopf (1.746 m) und der Heidenkopf (1.685 m) mit Startpunkt in Balderschwang. 

Wie sich herausstellte, war dies eine hervorragende Entscheidung. Am Sonntag herrschte im Allgäu eine typische „Obheiter“-Wetterlage, sodass wir dem Nebel im Tal entkamen und in die Sonne fuhren. In Fahrgemeinschaften machten wir uns auf den Weg zum Ausgangspunkt nach Balderschwang. 

Unsere Guides Holger und Thomas begrüßten dort zwölf Skitourengeherinnen und Skitourengeher aus den Ortsgruppen Marktoberdorf und Süd.  

Die Schneelage vor Ort war gut, sodass wir direkt vom Parkplatz nahe der Alpe Unterbalderschwang starten konnten. Über einen Forstweg, vorbei am Naturdenkmal einer 2.000 Jahre alten Eibe, stiegen wir zur Oberen Balderschwanger Alpe auf. Ein Tipp von Thomas: Im Sommer kann man hier leckeren Käse kaufen. 

Weiter ging es über einen sonnigen Hang und eine etwas steilere Waldschneise hinauf auf einen Bergrücken. Von hier aus konnten wir bereits die großartige Aussicht auf die umliegenden Berge genießen, die teils aus dem Nebel herausragten. Nach einer kurzen Pause ging es weiter zum Gipfel des Siplingerkopfs. 

Am Gipfelkreuz wurden wir mit einem herrlichen 360-Grad-Blick auf die Berge und das Nebelmeer in den tieferen Lagen belohnt. Nach einer Brotzeit führte die erste Abfahrt nordseitig hinunter in Richtung Siplingeralpe. Der Schnee war durchwachsen, aber besser als erwartet, und zur Freude aller fanden wir vereinzelt sogar Pulverschnee. Von unten betrachteten wir den befahrenen Hang genau, während Holger uns die aktuelle Altschneeproblematik erklärte und auf mögliche Gefahrenstellen hinwies – auch bei der geringen Lawinenwarnstufe 1 unterhalb von 2.000 Metern. 

Nach dem Anfellen ging es zum Heidenkopf hinauf. Ein Traumhang, der beim Aufstieg allein schon Freude bereitete. Eine Gruppe erhöhte das Tempo beim Aufstieg, um auch in diesem Hang eine Spur zu legen, bevor sich alle wieder auf dem Heidenkopf trafen. Gemeinsam fuhren wir anschließend nach Balderschwang ab. Auf der südseitigen Abfahrt im schweren Schnee mussten noch einmal alle Kräfte mobilisiert werden, doch alle meisterten diese Herausforderung mit Bravour. 

Es war ein wunderschöner Skitourentag in einer bunt gemischten, harmonischen Gruppe. Auf der Rückfahrt ließen wir den Tag bei einer gemeinsamen Einkehr in Blaichach gemütlich ausklingen. 

Ein herzliches Dankeschön an Holger und Thomas für diesen schönen Tourentag mit 900 Höhenmetern und einer Strecke von 10,5 Kilometern! 

Autorin: Kristin Freytag 

Tourenleiter: Holger Böck und Thomas Daufratshofer 

DAV Schlittentour zur Krinnenalpe: Perfekter Wintertag im Tannheimer Tal (09.02.2025)

Am Sonntag, den 9. Februar 2025, habe ich zusammen mit der Ortsgruppe Marktoberdorf der Sektion Allgäu-Immenstadt des DAV eine wunderschöne Schlittentour zur Krinnenalpe im Tannheimer Tal erlebt. Bei strahlendem Sonnenschein und traumhaftem Schnee hätte das Wetter kaum besser sein können.  

Wir waren insgesamt elf Teilnehmer und Teilnehmerinnen, darunter auch unsere beiden Tourenguides Thomas Daufratshofer und Caro Wolf.  

Der Aufstieg durch die verschneite Winterlandschaft mit den ruhigen Waldpassagen und weiten Ausblicken auf die umliegenden Berge war einfach herrlich. Es gab immer wieder kleine Pausen, um die Atmosphäre zu genießen und einander kennen zu lernen. Oben angekommen wartete das eigentliche Highlight auf uns: die Abfahrt. Der Schnee war perfekt, und die Fahrt mit dem Schlitten zurück ins Tal machte unglaublich viel Spaß. Es wurde gelacht, gejubelt und natürlich auch mal gebremst, wenn die Geschwindigkeit doch ein bisschen rasant wurde.  

Zum Abschluss kehrten wir im Gasthof Fallmühle ein und ließen den Tag bei gutem Essen und kühlen Getränken gemütlich ausklingen. Diese Tour war für mich ein wunderbares Wintererlebnis, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird. Mit diesem gelungenen Ausflug zeigte die DAV-Ortsgruppe Marktoberdorf erneut, wie schön gemeinsames Erleben der Natur im Winter sein kann. 

Tourenleitende:  Thomas Daufratshofer und Caro Wolf 

Autorin: Kristina Hofknecht 

„Alpiner Skikurs“ für Fortgeschrittene (11.01.2025)

Jedes Jahr wird von Helmut Rasch ein Ausbildungstag „Alpiner Skikurs” für fortgeschrittene Skifahrer angeboten. Viele Mitglieder des Deutschen Alpenvereins sind begeisterte Skitourengehern. Skifahren wird jedoch auf der Piste gelernt. Durch den Kurs besteht das Angebot, das sportliche Skifahren zunächst auf der Skipiste zu verbessern. Das Gelernte bei Tiefschneeabfahrten umzusetzen, erfordert dann nur kleine Veränderungen: Schwerpunkt mittig bzw. eher etwas Rücklage, engere Skiführung. 

Da die Teilnehmer aus verschiedenen Richtungen angereisten – ein Teilnehmer kam aus Magdeburg – wurde als Treffpunkt die Fellhornbahn Talstation vereinbart. 

Es folgte die Auffahrt mit der 10er Kabinenbahn bis zur Bergstation, das Anziehen der Skier und erste Erklärungen zur Grundposition: Hüftbreite Skiführung und Schwerpunkt vorne. Dann ging es los: Freies Fahren bis zur ersten Kuppe. Helmut beobachtete derweil das Fahrkönnen der Teilnehmer und konnte sich dabei ein Bild machen, was alles verbessert werden könnte. 

Wir übten mittlere Schwünge, variable Schwünge, Kurzschwung, geschnittene Schwünge, auch das Buckelpisten fahren und als Höhepunkt das Carven. Gegen Mittag fuhren wir mit der Zweiländerbahn zur Kanzelwand Bergstation hoch. Bei der Abfahrt nach Riezlern übten wir alle paar Hundert Meter verschiedene Varianten des flexiblen Skifahrens. Mittags verweilten wir im Bergrestaurant Kanzelwand, stärkten uns und fachsimpelten über das gerade geübte Tiefschneefahren im freien Tourengelände. Anschließend ging der Weg wieder zurück Richtung Fellhorn Skigebiet, wo wir bei den vielen Abfahrten fleißig die verschiedenen Kurven-Techniken übten. So gegen 15.15 Uhr war zum Abschluss die lange Abfahrt ins Tal angesagt. Die „roten“ und „schwarzen“ Pisten, die zum Teil lange Eisplatten hatten, haben die Teilnehmer gut gemeistert. Wir kamen alle gesund und gut gelaunt im Tal an und waren bereit für ein Abschlussfoto. 

Ein schöner Skitag ging zu Ende und wir ließen diesen mit Kaffee, Kuchen und Kaiserschmarren in der Ziegelbachhütte ausklingen. Helmut bedankte sich bei den Teilnehmenden für die Harmonie in der Gruppe und das nette Feedback. 

Grundkurs Skitour vom 24.-27.01.2025:  DAV-Skitourengruppe leistet Hilfe bei Lawinenunglück im Lechtal 

 DAV-Skitourengruppe leistet Hilfe bei Lawinenunglück im Lechtal 

Vom 24. – 27. Januar haben 14 Wintersportler an einem Grundkurs für Skitourengeher der DAV Sektion Allgäu-Immenstadt, Ortsgruppe Marktoberdorf im Lechtal (Kaisers) teilgenommen. 

Die Tourenleiter Markus Groß und Thomas Daufratshofer schulten die Teilnehmer in den Grundlagen des Skitourengehens sowie der Lawinenkunde. Auf der Abschlussskitour war die Gruppe Zeuge eines Lawinenunglücks. Die Teilnehmer der Ausbildung halfen bei der Rettung eines Verschütteten aus einer Lawine. 

Umfassende Ausbildungsinhalte für alle Leistungsniveaus 

Ob Anfänger oder Fortgeschrittener – die Kursteilnehmer lernten die Spitzkehrentechnik im steilen Gelände, die Einschätzung des Lawinenlageberichts sowie die Beurteilung von Gelände- und Schneebedingungen. Der Fokus lag besonders auf der praktischen Anwendung. In Kleingruppen trainierten die Teilnehmer mehrmals den Ernstfall eines Lawinenunglücks. Dies beinhaltete die Handhabung des LVS-Geräts, Sondierung von Verschütteten und das effektive Ausschaufeln, um Verschüttete im Ernstfall schnell bergen zu können. 

Wie wichtig der Faktor Zeit bei der Lawinensuche ist, wurde den Kursteilnehmern immer wieder verdeutlicht. „Die ersten 15 Minuten sind bei einem Lawinenunglück entscheidend – die Überlebenschance liegt dann bei 90%. Danach sinkt sie stark ab“ so der Tourenleiter Markus Groß. 

Dass die Teilnehmer ihr neu erlerntes Wissen bald selbst in der Realität anwenden müssen, konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnen. 

Vom Training zur realen Rettung: Einsatz bei einer Lawine 

Am Montagmorgen brach die Gruppe zu der geplanten Abschlussskitour zum Kälberlahnzugjoch im Kaisertal auf. An dem Tag herrschte in diesem Gebiet Lawinenwarnstufe 2 (mäßig) über der Waldgrenze. Wenige hundert Meter nach der Alpe Kaisers entdeckte die Gruppe eine Person, welche sich in einer Rinne des Nordhangs Richtung Vorderseespitze befand und diese mit einer Sonde absuchte. Aufgrund schlechter Sichtverhältnisse war der Lawinenabgang zunächst nicht erkennbar. „Wir haben schnell realisiert, dass dort etwas nicht stimmt und sind zur Person aufgestiegen“ berichtet Kursleiter Thomas Daufratshofer. Auf Anweisung der Tourenleiter sind drei Kursteilnehmern den Tourenleitern gefolgt. „Als wir am Unglücksort ankamen, hatte die Frau ihren verschütteten Mann bereits sondiert. Mit vereinten Kräften gruben wir den Verschütteten aus, der etwa einen halben Meter unter der Lawine lag. Zuerst wurden die Atemwege freigelegt und somit konnte er zum Glück „lebend“ gerettet werden. Ein Notarzthubschrauber flog den Mann ins Krankenhaus. Die dort folgende Diagnose ergab einen Kiefer- und Oberschenkelbruch. 

Erkenntnisse der Rettung 

„Nach über 30 Jahren war es für uns die erste Verschüttetensuche bei einem realen Lawinenabgang“ resümiert Daufratshofer. „Es hat uns und den Kursteilnehmern eindrücklich und auf dramatische Weise gezeigt, wie wichtig die Tourenplanung, die Beachtung des Lawinenlageberichts und das regelmäßige Üben im Umgang mit der Notfallausrüstung ist.“ Der Vorfall unterstreicht, dass Skitourengehen, trotz „mäßiger“ Lawinenwarnstufe, stets eine gute Vorbereitung und höchste Aufmerksamkeit erfordert. 

Trotz des eindrücklichen Ausgangs der Ausbildungstage freuten sich beide Ausbilder Thomas und Markus über die hochmotivierten und sehr interessierten Teilnehmer der Skitouren-Ausbildungstage. In einer Abschlussrunde bekamen beide Ausbilder viele lobende Worte und positive Rückmeldungen zu ihrer Freude zu Hören.  

Bericht: Lisa Mader, Kontakt: DAV Sektion Allgäu-Immenstadt / Ortsgruppe Marktoberdorf 

LVS-Ausbildung des Alpenverein Marktoberdorf (10.+11.01.2025)

Niemand möchte gerne in die Verlegenheit kommen, seine oft schon in jungen Jahren zur Führerscheinprüfung erworbenen „Erste Hilfe“-Kenntnisse als Ersthelfer bei einem Unfall anwenden zu müssen. Noch weniger will man auf Ski- oder Schneeschuhtour im ungesicherten alpinen Gelände in die missliche Lage geraten, seine LVS (LawinenVerschüttetenSuch) – Ausrüstung zur Rettung eines von einer Lawine verschütteten Kameraden einsetzen zu müssen. Für beide Szenarien gilt gleichermaßen: Regelmäßiges Üben ist unverzichtbar, um für den hoffentlich nie eintretenden Ernstfall gut gerüstet zu sein. 

Mitte Januar trafen sich deshalb 18 motivierte Schneesportler im Vereinsheim des Alpenverein Marktoberdorf zum LVS-Theorie-Abend. Zunächst wurden die neuesten LVS-Geräte vorgestellt, mit Infos zu den jeweiligen Vor- und Nachteilen und den aktuellen Rückrufen der Hersteller. Nach dieser Aufwärmrunde wurde uns anhand einer wissenschaftlichen Grafik aufgezeigt, dass die ersten 10 Minuten nach der Verschüttung entscheidend sind: Die Überlebenswahrscheinlichkeit nimmt danach innerhalb von wenigen Minuten von fast 80% auf nur noch 20% rapide ab! Mit Hilfe eines Lehrfilms lernten wir die richtige Anwendung der 4 Schritte der LVS-Suche und zwar die Signal-, Grob- und Feinsuche und die Punktsuche mit Hilfe der Sonde. 

Nach dem Motto „Grau ist jede Theorie“ fuhren wir am nächsten Tag zusammen mit unseren drei Ausbildern Markus, Thomas und Holger ins Tannheimer Tal, um die Theorie in der Praxis anzuwenden und alle Schritte bis ins letzte Detail mit unserer eigenen LVS-Ausrüstung zu üben. Bei zum Start fast -18 Grad wanderten wir zum Warmwerden sehr flott in Richtung Usseralpe. Dort angekommen, gönnten wir uns eine kurze Trink- und Brotzeitpause und musterten dabei das Alpgelände: Es liegt sehr schön in einer großen Mulde und stellte sich als ein ideales Trainingsgelände heraus. 

Wir bildeten drei Gruppen, verteilten uns im Abstand von 60-70 Meter im unberührten Gelände und traten zunächst mit unseren Ski drei je ca. 25×25 Meter große „Lawinenfelder“. Jede Gruppe vergrub in ihrem Feld zwei alte Rucksäcke mit je einem LVS-Gerät im Sendemodus. Diese „Verschütteten-Dummies“ galt es nun möglichst schnell zu finden und erfolgreich zu sondieren. Nachdem jeder Teilnehmer erfolgreich war, wechselten wir zum nächsten, nun unbekannten Suchfeld und übten unter Anleitung und Beobachtung eines neuen Ausbilders. Danach wechselten wir noch einmal das Suchfeld und unsere Lernkurve stieg bei jeder neuen Praxisübung weiter an. Von jedem unserer drei Ausbilder haben wir neue, hilfreiche Tipps erhalten. Zum Abschluss galt es die sechs „Verschütteten-Dummies“ mit unseren Lawinenschaufeln auszugraben, was nach unseren vielen Suchübungen durch die starke Verdichtung des Schnees, sehr realistisch zu einer echten Lawine, richtig anstrengend war. 

Als krönender Abschluss eines sehr lehrreichen Tages stiegen wir noch 150 Höhenmeter auf und befuhren einen schönen, unberührten Hang mit 10 cm Pulverschnee Auflage, bevor wir uns zurück ins Tal aufmachten. Bei einer gemeinsamen Einkehr mit warmer Suppe und Kaltgetränken lobten uns unsere Ausbilder für unser großes Engagement und wir gaben das Kompliment gerne zurück. 

Fazit: Wir fühlen uns nun gut vorbereitet, um im Ernstfall möglichst noch innerhalb der wichtigen ersten 10 Minuten einen verschütteten Kameraden finden und ausgraben zu können. Zusätzlich schadet es sicher nicht, seine Ersthelfer-Kenntnisse ebenso aufzufrischen, da es nicht unwahrscheinlich ist, dass nach einer erfolgreichen Lawinenrettung eine Wiederbelebung erforderlich ist. 

 Text: Artur Wiesler 

Rodeln für Junge und Junggebliebene (18.01.2025)

Rodelgaudi für Groß und Klein mit dem DAV Marktoberdorf 

Große und kleine Rodler erlebten viele Highlights und kulinarische Pausen zur Krinnenalm 

Am Samstag, 18.01.2025 haben sich 20 Mitglieder vom DAV / Sektion Marktoberdorf zum Rodeln am Parkplatz vom Krinnenlift, bei dem momentan kein Skibetrieb mehr ist, im Tannheimer Tal getroffen. 

Es waren insgesamt alle Altersklassen vertreten, sodass wir eine bunt gemischte Truppe waren. Angefangen von einem Baby, kleinen Kindern, die sich gerne von Mama oder Papa auf ihren Schlitten raufziehen ließen, bis hin zur Oma war alles dabei. Caro Wolf und Thomas Daufratshofer hatten die tolle Idee mit dem Rodelausflug.  

Dass die Rodelpiste gut war, merkten wir gleich beim Loslaufen. Wir haben alle paar Kehren auch eine kleine Trinkpause gemacht, bei der es auch Kekse gab. 

Für die Kinder war es besonders toll, wenn sie einen gefrorenen Bach oder Wasserfall entdeckt haben. Jedes Kind hat stolz einen langen Eiszapfen ergattert. Nach ca. 1,5 Stunden sind wir an der Krinnenalm oben angekommen und Caro hatte eine kleine Süßigkeiten-Schatzkiste dabei, aus der sich alle Kinder etwas nehmen durften – zuerst die kleinen Kinder, dann die Großen. Wir hatten Glück und haben auch noch ein paar Plätze in der warmen Stube ergattert. Der freundliche Wirt hat uns mit tollen Leckereien versorgt. Die Kinder freuten sich über ‚Schnitzel mit Pommes‘, währen die Erwachsenen warme Suppen bevorzugten.
Nachdem wir uns alle gut gestärkt hatten, machten wir uns bereit mit Schlitten, Skibrille und Helm den langen Weg ins Tal zu rodeln. Glücklich und fröhlich kamen alle wieder unten an. Die Piste war wirklich perfekt, toller Schnee und gar nicht eisig und auch keine Steine. Da hatten Carolin und Thomas ein gutes Händchen mit der Tourenauswahl.  

Text: Benedikt Krieger (11 Jahre)

Bild(er): Thomas Daufratshofer, Caro Wolf 

Skitour Gamskopf am 16.01.2025

Mitte Januar machten sich 5 Marktoberdorfer Mitglieder des Alpenvereins mit Tourenleiter Manfred  auf den Weg zum Gamskopf über dem Skigebiet des Füssener Jöchles. 

Zunächst ging es ein Stück am Rand der südlich der Hauptabfahrt vom Füssener Jöchle steil ansteigenden Piste entlang und kurze Zeit später über die verschneiten Forstwege bis hinauf zur Gessenwangalpe. Ohne viel Worte und nur vom Knirschen der aufgefellten Tourenski auf der hartgefrorenen Schneedecke begleitet, stiegen die 6 Skitourengeher dem Etappenziel entgegen. 

Die Trinkpause bei der auf einer Aussichtskanzel über dem Tannheimer Tal herrlich gelegenen Gessenwangalpe diente nicht nur der körperlichen Stärkung, nein, auch die markanten Bergsilhouetten des Schartschrofens und der Roten Flüh boten einen beeindruckenden Kontrast zum blauen Himmel und sind für Bergfreunde eine kostbare Seelennahrung. Insoweit kann so eine Pause gar nicht lange genug dauern. Aber wir wollten ja noch weiter hinauf. 

Den nun folgenden, steileren Anstieg hinauf bis zur Querung der vom Schartschrofen und der Läuferspitze herabziehenden Kare, konnten wir mit Umgehung einiger ausgeaperten Steigstufen mit ein paar Spitzkehren bewältigen. Die Querung selbst ist dann ein eher gemütlicher Abschnitt und lädt durch die beeindruckenden Ausblicke immer wieder zu kurzen Stopps ein. Nach dem Erreichen des Füssener Jöchles wurden die letzten Höhenmeter zum Gipfelkreuz des Gamskopfes schließlich über den präparierten Winterweg zurückgelegt.

Die über dem Gimpel scheinende Sonne, die Bergspitzen im Süden und Westen und das wolkenbedeckte Alpenvorland im Norden erfüllte und berührte uns. 

Dankbar für dieses Geschenk fuhren wir nach der obligatorischen Gipfelbrotzeit über die Skipiste ins Tal ab und beschlossen die Tour mit einer rekapitulierenden Einkehr. Neben dem großartigen Naturerlebnis war es auch eine Freude mit der harmonierenden Gruppe unterwegs zu sein. 

Bericht: Manfred Huber

„Dem Pulver auf der Spur“ bei leichter Skitour zum Einstieg in den Tourenwinter (28.12.2024)

DAV Marktoberdorf eröffnet mit einer genussvollen Skitour im Tannheimer Tal die Skitourensaison 2024/25 und erfüllte das Motto des Tourenleiters. 

Wir Marktoberdorfer trafen uns, nach Absprache, am Parkplatz der Gemeinde Schattwald im Tannheimer Tal mit vier weiteren Teilnehmern aus dem Oberallgäu. Schnee war da, Sonne auch und alle 10 Teilnehmer freuten sich auf eine schöne Tour.

Auch wenn der Weg in Richtung Wannenjoch vermutlich allen bekannt war, so ist man bei einer Skitour doch immer gespannt darauf, was einen erwartet, denn die aktuellen Bedingungen verändern die Tour immer gravierend. Wir querten die Skipiste und gingen den Fahrweg am Bach entlang nach oben, bis wir wieder auf die Piste trafen. Der Weg war durchgehend schneebedeckt und nur wenige Querungen über Wasserläufe forderten unser Geschick im Umgang mit den Tourenski an den Füßen. Nach dem Queren der Skipiste, folgten wir der Spur in ein sich langsam aufsteilendes Kar bis zu dessen Joch. Von hier ging es rechter Hand durch den Latschenwald und dann in Serpentinen den Hang hinauf bis zum Gipfel des Wannenjoch.

Wir hatten eine super Aussicht aber leider kein Gipfelkreuz, denn das steht weiter vorn auf einem etwas niedereren Punkt, so platziert, dass es vom Tal aus sichtbar ist. Nach gemütlicher Brotzeit im Sonnenschein und Abfellen der Ski, wollte Thomas unser Tourenleiter gleich unterhalb des Gipfels den Latschenwald erneut queren, um in einen südseitigen, wenig bekannten Hang zu gelangen, der vermutlich nur wenig befahren war. Aber nach einem kurzen Erkundungsabstecher, entschied er sich um und wir fuhren dem Aufstieg folgend ab. Der Schnee in dem sonnenbeschienenen Hang war feucht und schwer. Wir querten den Latschenwald auf der Aufstiegsspur und hatten einen weiten unverspurten Hang vor uns, der uns mit viel Fahrspaß hinunter zum Joch brachte. Nach kurzer Abstimmung entschieden wir uns erneut aufzufellen, um in ein anderes Kar zu gelangen, das sich vom Bschießer herab zur Skipiste zieht. Hier hofften wir, den Pulver zu finden, denn in dieses Kar kam nur wenig Sonne ab. Der Schnee war gut, leider nicht unverfahren, aber das kann man an einem solchen, bei Tourengehern beliebten Ort, nach mehreren Tagen tollstem Winterwetter auch nicht erwarten. Weiter unten, wo sich das Kar weitete, fanden wir trotzdem noch unberührte Stellen und freuten uns umso mehr unsere Spuren in den Schnee zu zeichnen. Am Ende des Kars bogen wir in ein Gleis ein, das uns bis zur Unteren Stuibenalpe brachte.

Von hier ging es auf der Skipiste hinab und schließlich zum Parkplatz. Wir beschlossen die Skitour mit einer Einkehr im Alpengasthof „zur Post“ ausklingen zu lassen. Bei unserer geselligen Einkehr konnten wir unsere Skitour nochmals betrachten und zur Freude aller feststellen, dass unser Tourenleiter Thomas Daufratshofer seinem Motto “Dem Pulver auf der Spur“ gerecht werden konnte!

Text: Gabi Rottach, Bild(er): Thomas Daufratshofer