Überschreitung Schneid (09.06.2024)

Die Wetteraussichten waren eher bescheiden, so dass ein Teilnehmer noch kurzfristig absagte. Mit drei unerschrockenen erfahrenen Teilnehmern startete ich im Tannheimer Tal in Nesselwängle bei leichtem Nieselregen. Aber schon bald hörte der Regen auf und wir erreichten zügig das Sabachjoch. Von hier setzt der Westgrat an, der direkt auf den Gipfel der Schneid führt. Nachdem der steile Pfad noch sehr nass war und teilweise recht ausgesetzt ist, stiegen wir sehr bedächtig bergan. Das letzte Stück zum Gipfel gestaltete sich dann wieder etwas gemütlicher. An dem herrlichen neuen Gipfelkreuz statteten uns noch die schwarz-weiß-gestreiften Ziegen der Schneetalalpe einen Besuch ab. Erstaunlich wie trittsicher sie sich in dem steilen Schrofengelände fortbewegen.

Für den Abstieg wählten wir den südseitigen Pfad, der kurz unterhalb des Gipfel direkt zum Hochjoch und weiter zur Schneetalalpe führt. In den erdigen Waldpassagen war dies teilweise eine sehr rutschige Angelegenheit, und nicht alle konnten einen ungewollten Bodenkontakt vermeiden. Der Antrag, gleich abzusteigen, um noch trocken ins Tal zu kommen, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Ist es doch immer wieder ein großer Genuss, in der Schneetalalpe einzukehren. So genossen wir ein köstliches verspätetes Mittagessen auf der Terrasse, und erreichten trotzdem ohne einen weiteren Regentropfen sicher das Tal.

Leitung: Dieter Merrath, 3 Teilnehmer

Tauern-Überschreitung (08.06.2024)

Trotz der bescheidenen Höhe eine urwüchsige Tour auf kleinen Pfaden über dem Talkessel von Reutte mit beeindruckenden Tiefblicken auf den Plan- und Heiterwanger See. Die Wettervorhersage war eher kritisch für die Überschreitung der drei Gipfel, und eine Teilnehmerin hatte deshalb auch kurzfristig abgesagt. Zunächst ging es zügig und steil gut 800 Hm durch den Wald hinauf auf den Zunterkopf. Wir legten nur eine kurze Pause ein, und weil von den angesagten Gewittern noch keine Vorboten zu erkennen waren, gingen wir die Überschreitung an.

Durch steiles Schrofengelände durchsetzt mit Latschen windet sich der Pfad in ständigem Auf und ab zum nur wenig höheren Tauern-Gipfel. Hier gilt es genau auf die wenigen Markierungen zu achten, sind doch einige Verhauer gut ausgetreten. Auch hier fiel die Pause recht kurz aus, führt der Weiterweg doch überwiegend am Grat entlang.

Nach steilem Abstieg und einigen Querungen machten wir noch einen kleinen Abstecher auf den bescheiden gekennzeichneten Gipfel der Schrofennas. Der weitere Abstieg erfolgte durch lichten Wald und steile Grasflanken an einer Jagdhütte vorbei, und dann etwas ausgesetzt und versichert mit spektakulären Tiefblicken über einen schmalen Felsrücken. Zuletzt durch den Wald aber immer anhaltend steil hinab zum Plansee. Das Wetter gestaltete sich immer noch freundlich und wir bedauerten, die Badesachen doch nicht mitgenommen zu haben. Der gemütliche Wanderweg am Ufer des Sees, bis zu den Stuibenfällen führte uns zurück zum Parkplatz an der St. Hubertus Kapelle.

Leitung: Dieter Merrath,  4 Teilnehmer

MTB-Fahrtechnikkurs Kurven & Spitzkehren  (08.06.2024)

Fortgeschrittene Mountainbiker auf Tuchfühlung mit der spitzigen Kehre 

Die Königsdisziplin im Mountainbike Sport: Sicher durch enge Kurven fahren und das Hinterrad in Spitzkehren versetzen. 

Am Samstag, den 08.06.2024 fand trotz der massiven Regenfälle der letzten Tage und Wochen der MTB Fahrtechnikkurs rund um Marktoberdorf planmäßig statt. Auch wenn die Wettervorhersagen mehr als unsicherer waren, konnte der Kurs bei idealen Bedingungen durchgeführt werden. Wir blieben trocken – von oben wie auch von unten. 

Der Kurs richtete sich an fortgeschrittene Mountainbiker und fokussierte sich auf die Varianten „Kurve/Kehre fahren“ und „Hinterrad in Spitzkehre versetzen“. Die Teilnehmer wurden durch verschiedene Übungen zu den Bereichen Balance, Hinterrad entlasten, Bremstechniken und Bewegungsabläufe für das Durchfahren oder Versetzen des Hinterrads in der Spitzkehre herangeführt.  

Trotz des anspruchsvollen Programms hatten die Teilnehmer großen Spaß und konnten viele neue Techniken erlernen oder vertiefen. Die Mittagspause verbrachten wir auf der Bergmangalpe, wo wir uns mit Kaltgetränken und leckerem Essen für den 2. Kursteil stärken konnten.  

Am Nachmittag wurde das Erlernte im einfachen Gelände und an gesteckten Kurven und Kehren in die Tat umgesetzt. Dabei hieß es: Situation erkennen, Linie wählen, Timing und Ausführung. 

Insgesamt war das MTB-Techniktraining ein voller Erfolg – alle Teilnehmer haben große Fortschritte in ihrer persönlichen Fahrtechnik gemacht. Nun heißt es dranbleiben und üben. Ein großes Dankeschön an Alle für’s Mitmachen, auch wenn der eine oder andere Kratzer am Schienbein nicht verwehrt blieb. 

Text: Caro Wolf, Bild(er): Caro Wolf, Martin Prestele 

Freie Plätze: Kuchelbergspitze und Kuchelbergkopf

Eine einsame Bergtour über den Fürstenweg entlang des Kuchelbachs zunächst mit dem MTB, zu Fuß weiter über alte Jagdsteige zum Kuchelberggrat.
Ausgangspunkt: Graswang

Datum: 16.06.2024, Leitung: Alfons Kees, Anmeldung direkt bei der Tourenleitung (Kontaktdaten im Tourenprogramm)

Anforderung: T3, 1250 Hm, 22 km
Kosten: 2€

Bergtour auf die Krinnenspitze (26.05.2024)

Um 8:00 Uhr sind wir zu unserer Sommer-Bergtour am Treffpunkt beim Stadionrestaurant in Marktoberdorf aufgebrochen, um vom Ende des Tannheimer Tals beim kleinen Bergdorf Rauth zu starten.  

Mitten im Dorf geht’s gleich ordentlich bergan über eine Wiese in den Wald zum Enzian-Steig. Wir überqueren ein kleines Bächlein, folgen dem Weg bis zu einem kleinen Hüttchen, bei der wir eine erste Rast samt Fotopause einlegen. Weiter geht’s über Bergwiesen auf lehmigem Pfad über einen Bergrücken, dann rechts hoch zum Gipfel der Krinnenspitze. An diesem schönen sonnigen Tag sind viele Wanderer unterwegs – wir treffen auf eine weitere DAV-Gruppe der Sektion Immenstadt- Immenstadt unter der Tourenleitung von Sabine und noch eine weitere Gruppe aus Kaufbeuren. 

Wir genießen die 360 Grad Rundumsicht, angefangen vom Einstein, Läuferspitze, Gimpel, Gehrenspitze, Leilachspitze, Hochvogel, Litnisschrofen und vielen weiteren Gipfelzielen. Es folgt das obligatorische Gipfelfoto am Kreuz – die Brotzeitpause wollen wir weiter unten machen, der Wind hat nämlich ganz schön aufgefrischt.  

Wir steigen direkt am Gipfel Richtung Süden über den Gamsbocksteig ein wenig ab – ein recht steiler Abschnitt, der mit Stufen und Ketten versicherten ist. Nun haben wir unsere Mittagspause wirklich verdient.  

Anschließend, am Beginn des Meraner Steigs auf ca. 1800 Metern, steigen wir weglos über eine Bergwiese, überqueren eine Rinne und stoßen wieder auf den Pfad an der kleinen Hütte, der uns auf gleichem Weg wie im Aufstieg wieder zurück nach Rauth führt. 

Zum Abschluss kehren wir noch in der Jausenstation „Klein Meran“ ein. Wir genießen Kaffee, Topfenstrudel, sehr leckeren Apfelstrudel samt Vanillesoße mit Schuss und lassen den schönen Wandertag bei angeregt lustiger Unterhaltung ausklingen. 

Ich bedanke mich für die Teilnahme, für die nette harmonische Gruppe und freue mich, dass wir alle wieder gesund im Tal angekommen sind. 

Leitung, Text und Bilder: Helmut Rasch

 

Volles Haus bei Monatsversammlung des DAV Marktoberdorf  (09.04.2024)

Ehrungen langjähriger Jubilare und Anmeldung zum Sommerprogramm 

Die April-Monatsversammlung der Ortsgruppe Marktoberdorf des DAV Allgäu-Immenstadt war ein voller Erfolg und lockte zahlreiche Mitglieder in den Konferenzsaal des Modeons. Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Ortsgruppenleiter Wendelin Stitzinger, der feststellen durfte, dass der Saal restlos besetzt war, begann ein abwechslungsreicher Abend.

Ein besonderer Höhepunkt waren die Ehrungen der Jubilare zur langjährigen Mitgliedschaft im Verein. Mitglieder, die bereits seit 40, 50 oder sogar 60 Jahren dem DAV treu sind, wurden gebührend geehrt und erhielten Anerkennung für ihre langjährige Verbundenheit. 

Ein weiteres wichtiges Thema des Abends war die bevorstehende Jahreshauptversammlung der Sektion. Nach 34 Jahren legt Geert-Dieter Gerrens sein Amt als 1. Vorstand nieder und Markus Haubelt aus der Ortsgruppe Marktoberdorf stellt sich zur Wahl. Weitere Themen wie die Anpassung der Vereinssatzung, die Erweiterung der Kläranlage des Waltenberger Hauses und die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge wurden ebenfalls angekündigt. 

Ein weiterer Punkt auf der Agenda waren Informationen zur Buchung des neuen Vereinsbusses, der seit Ende letzten Jahres in Marktoberdorf vor Ort zur Verfügung steht. Dies ermöglicht den Mitgliedern eine energieeffizientere Anreise zu Touren und Veranstaltungen. 

Die Tourenrück- und Vorschau bot den Teilnehmern einen Einblick in das aktuelle Tourenprogramm der Ortsgruppe. Im Anschluss stellten die Tourenleiter ihre Aktivitäten des Sommerhalbjahres vor und die Vereinsmitglieder hatten die Möglichkeit zur direkten Anmeldung der vielfältigen Touren. 

Als Abschluss der Versammlung und Einstieg in den Bergsommer, präsentierte Thomas Daufratshofer einen beeindruckenden Filmbeitrag zum Thema „Mountainbiken im Nationalpark Stilfser Joch“, der bei den Zuschauern auf großes Interesse stieß. 

Jubilare 60 Jahre Mitgliedschaft 

v.l.n.r. Wendelin Stitzinger (1. Ortsgruppenleiter), Lothar Knöpfle, Adolf Jonasch, Mathias Bronner, Thomas Daufratshofer (2. Ortsgruppenleiter) 

Jubilare 50 Jahre Mitgliedschaft

v.l.n.r. Wendelin Stitzinger (1. Ortsgruppenleiter), Aurel Wörz, Michael Eger, O􀆩o Dobrawa, Gisela Dobrawa, Alois Eiband, Hans Haag, Ingeborg Haag Manfred Huber, Franz Negele, Peter Wiedemann, Thomas Daufratshofer (2. Ortsgruppenleiter) 

Jubilare 40 Jahre Mitgliedschaft 

v.l.n.r. Wendelin Stitzinger (1. Ortsgruppenleiter), Erwin Trinkwalder, Wolfgang Berkmüller, Angela Bullinger, Stephan Häuser, Johanna Köpf, Manfred Gemkow, Johanna Loecherer, Albert Berkmüller, Heinrich Hindelang, Thomas Daufratshofer (2. Ortsgruppenleiter) 

MTB-Fahrtechnikkurs „Basic“ Ladies Only (13.04.2024)

Der Mountainbike Fahrtechnikkurs am vergangenen Samstag für Anfängerinnen war ein voller Erfolg. Als Ausbildungsleiterin freue ich mich über die motivierten Ladies, die mit viel Spaß und Engagement die Grundlagen des Mountainbikens erlernt haben.

Bei strahlendem Sonnenschein trafen wir uns am Alpsee bei Immenstadt, um gemeinsam in die Basics für das Fahren im Gelände einzutauchen. In entspannter Atmosphäre konnten die Teilnehmerinnen ohne Druck und Stress die verschiedenen Techniken im einfachen Wiesengelände üben und verbessern. Von der richtigen Grundposition auf dem Bike, Balanceübungen, Situationsbedingtes Bremsen und Schalten bis hin zum Überwinden von Hindernissen und einigen weiteren Grundlagen, gab es viel Neues zu üben.

Besonders beeindruckend war zu sehen, wie schnell die Teilnehmerinnen Fortschritte gemacht haben und mit zunehmender Sicherheit selbstbewusst auf dem Bike unterwegs waren. Auch das gegenseitige Unterstützen und Motivieren innerhalb der Gruppe hat dazu beigetragen, dass alle ihr Bestes gegeben haben.

Ich bin stolz darauf, dass ich als Ausbildungsleiterin einen Beitrag dazu leisten konnte, damit die Teilnehmerinnen künftig mehr Spaß und Sicherheit beim Mountainbiken haben werden.

Ein herzliches Dankeschön an alle Teilnehmerinnen für ihren Einsatz und ihre Begeisterung – es war ein überaus gelungener Tag auf dem Rad!

Text und Bild: Caro Wolf

Wie eine Frühjahrs-Skitour auf die Namloser Wetterspitze (02.03.2024)

Als wir uns für Anfang März für den wohl bekanntesten Gipfel in den Lechtaler Alpen, die Namloser Wetterspitze, angemeldet hatten, hatte wohl keiner an eine ‚Walk&Ski-Tour‘ gedacht, zumal der Ausgangspunkt auf 1.200m liegt. So sind wir die gut zwei km nach Fallerschein mit den Skiern am Rucksack gelaufen. Anschließend mussten wir im Waldstück (Bichlwald) nur noch ein paar Mal für jeweils ein kurzes Stück die Skier abschnallen. Das Wetter war besser als vorhergesagt und so blieb der gemeldete Schneefall aus und die Sicht war gut. Auch die Lawinenlage war gut, diese war mit zwei bewertet, jedoch waren mit zunehmender Wärme im Tagesverlauf Grundlawinen gemeldet. Nachdem wir uns schon um 6.30 Uhr in Marktoberdorf getroffen hatten, waren wir auf jeden Fall noch rechtzeitig dran.  

Schon sehr bald kamen wir ins freie Gelände hinein und liefen unterhalb der steilen Osthänge des Egger Muttekopfes weiter Taleinwärts. Hier konnten wir die umliegenden Berge erstmals bestaunen.  

Nach kurzer Abstimmung unserer beiden Tourenleiter, Christian Hebisch und Florian Sackl, hielten wir uns rechts vom Bach Richtung Joch, dem Fuß des langen Südwestrückens, der zum Gipfel hinaufführt. Eine leichte Pulverschneeauflage ließ unsere Skier nun ziemlich stollen und schwer werden.  Am Joch oben war die erste Pause geplant. Ab hier sollte ein kalter Wind unser Begleiter werden. Daher hielten wir die Brotzeitpause auch entsprechend kürzer. Christian hatte eine Runde Wachs für die Felle spendiert und so konnten wir ‚erleichtert‘ weiter aufsteigen.  

In der Mitte vom Rücken war ein riesiges, senkrechtes Fischmaul, mit ziemlich großen, 3m – 4m hohen  Schneeplatten. Das hatten wir so auch noch nicht gesehen. Unsere Guides entschieden, dass wir keinesfalls unterhalb bzw. östlich davon entlang gehen, sondern westlich am schmalen, steilen Hang weiter aufsteigen– was für eine tolle Spitzkehren Übung.  

Das Ende des langen Gipfelrückens schien endlos im Horizont zu enden. Letztendlich konnten wir aber das Gipfelkreuz erspähen und mit den Skiern sogar bis zum – bis dato noch einsamen – Kreuz gehen.  

Aufgrund des Sturms verlegten wir die Brotzeit einvernehmlich auf ein windgeschütztes Plätzchen bei der Abfahrt. So genossen wir die wunderschöne rundum Aussicht am Gipfel nur kurz und stellten fest, dass wir alles richtig gemacht hatten, da die östlichen Gipfel wolkenverhangen waren, während wir strahlenden Sonnenschein hatten. Noch ein schnelles Gruppen-Gipfelfoto und wir machten uns bereit für die Abfahrt. Eine feste, etwas windgepresste Schneedecke, teilweise Harsch, ein wenig Firn, aber auch weicher Sulz weiter unten warteten auf uns. Nach knapp 1.400 HM im Aufstieg gönnten wir unseren Oberschenkeln bei der Abfahrt mehrere Pausen. Unten angekommen, ließen wir die wunderschöne Skitour bei Bier, Cappuccino und Sandwiches ausklingen.  

Jubiläums-Skitourentage „vor der Haustür“ (25.-27.02.2024)

Anlässlich des 150-jährigen Sektionsjubiläums organisierten die beiden gut eingespielten Tourenleiter, Thomas Daufratshofer und Markus Groß, eine dreitägige ‚Jubiläumstour‘ im Allgäuer Skitourenparadies Hintersteiner Tal.  

Die Gruppe, die aus neun Teilnehmern bestand, startete bei strahlendem Sonnenschein von Hinterstein erstmal recht bequem mit dem Bus zum Giebelhaus. Von dort aus ging es – nicht mehr ganz so komfortabel – mit den Skiern auf den Schultern die ersten 100 HM zu Fuß weiter. Sobald der erste Wald hinter uns lag, eröffnete sich ein wunderschöner Blick ins vor uns liegende Tal mit unserem Ziel für heute, dem Schochen. Aufgrund des mangelnden Schnees mussten die Skier auf den ersten 2km immer wieder getragen werden. Nachdem wir die Baumgrenze erreicht hatten, die bei ca. 1500m lag, konnten wir das freie Gelände und die faszinierende Bergwelt um uns herum bestens einsehen: Die Rinne Richtung Laufbacher Eck, der Schochen, die Seeköpfe und hinter uns talauswärts auch die Schwarzenberghütte, auf welcher wir die nächsten 2 Tage übernachten sollten. 

Thomas und Markus, die auch immer wieder Ausbildungen in der Lawinenkunde anbieten, forderten am zweiten Checkpunkt die Teilnehmer auf, die aktuelle Lawinenlage einzuschätzen: Abrisskante zwischen Schochensattel und kleinem Seekopf. Auch große Wechten am Grat deuten auf Triebschnee hin. Ebenfalls waren einige leicht eingeschneite kleinere Gleitschneerutschungen um uns herum zu sehen. Die weitere Tourenanlage bis zur nächsten Stufe wurde festgelegt. Schätzungen der Steilheit des Geländes zwischen 25-30° wurden während des weiteren Weges auf bis 34° gemessen. Die Teilnehmer durften eine neue, auf die Gruppe angepasste Aufstiegspur, anlegen. Gut gelaunt erreichten wir den dritten Checkpunkt, der gleichzeitig unsere erste Brotzeitpause war. Aufgrund der Beobachtungen zur Schneelage wurde nun wieder die weitere Aufstiegsspur besprochen und der letzte Anstieg bewältigt. Oben am Schochen auf 2100 MüM angelangt, begrüßte uns neben einer fantastischen Aussicht, bei herrlichem Sonnenschein, auch ein kalter Südwind, der uns nicht lange am Gipfel verweilen ließ. 

Bei der Abfahrt Richtung Norden zur Abfahrtsrinne des großen Seekopfs, zu dieser wir nochmals wenige Höhenmeter aufsteigen mussten, wurden wir mit herrlichem Pulverschnee belohnt. Zeitgleich mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir nach weiteren 300 HM Aufstieg mit schwerem Gepäck die Schwarzenberghütte. Gut gelaunt ließen wir den großartigen Tag (bei leckerer Pasta) Revue passieren. 

Am nächsten Morgen versteckte sich die Sonne zunächst noch hinter einigen Wolken. Dennoch war die Stimmung bestens und so starteten wir Richtung großer Daumen. Nach anfänglichen Tragepassagen ging es nun entlang der bereits vorhandenen Aufstiegsspur bis auf ca. 1600 MüM zum ersten Checkpunkt. Festzuhalten war der stark unterschiedliche Schnee: lockerer Pulver in sonnenabgewandten Hängen und Rinnen und harter/harschiger Schnee in den Tagen zuvor beschienen Bereichen. Von nun an wurde auch wieder eine eigene Aufstiegsspur angelegt. Mittlerweile hatte sich die Sonne durchsetzen können. Die zauberhafte, schneebedeckte Bergkulisse konnten wir am breiten Gipfel leider auch wieder nur kurz bewundern, denn aus Richtung Westen kamen uns Wolken mit Schneefall entgegnen, sodass wir nach ein paar Schnappschüssen die Abfahrt in Angriff nahmen. Die Konturen waren inzwischen nur noch schwer zu erkennen, sodass wir uns entlang der Aufstiegsspur durch den schönen, lockeren Schnee nach unten ‚tasteten‘. Ab ca. 1800 MüM wurde der Schnee sulzig und machte dem Einen oder Anderen etwas zu schaffen. Wohlbehalten erreichten wir am frühen Nachmittag wieder die Schwarzenberghütte und hatten einen schönen, geselligen restlichen Tag auf der Hütte.  

Der nächste Morgen begrüßte uns, beim Blick aus dem Fenster, mit etwas angezuckerten Bäumen. Allerdings hingen die Wolken sehr tief und es hatte bereits schon 4°Grad. Nach einem ergiebigen Frühstück verabschiedeten wir uns von Jana, Max und Carlos, dem Hüttenhund, mit dem Ziel ‚großer Seekopf‘. Aufgrund der warmen Temperaturen und des leichten Regens mussten die Ski erstmal ein ganzes Stück getragen werden, worin wir ja schon reichlich Übung hatten. Leider wurde die Wolkendecke immer dichter, sodass eine Orientierung und eine Einschätzung der Lawinensituation nicht möglich waren. Und so beschlossen unsere beiden Guides die Tour hier abzubrechen, was von der Gruppe mit einem „Gipfel-Stamperl“ bestätigt wurde. Wir nutzten die paar, aufgestiegenen Höhenmeter aus, um den verbliebenen nassen Schnee bestmöglich für ein paar schöne Schwünge zu nutzen, bevor es mit viel Tragen zurück zum Bus am Giebelhaus ging. 

Beendet wurde die Jubiläumstour mit einem gemeinsamen Mittagessen bei Stocker in Geisenried. Wir bedanken uns bei unseren Guides Markus und Thomas für die sehr angenehme, lehrreiche Zeit und die Bemühungen, die schönsten aber immer auch sicheren Hänge für die Gruppe zu finden.  

Text: Sven Krieger 

Skitour auf die Bleispitze (10.02.2024)

Oder die Frage „Wo finde ich noch ausreichend Schnee Mitte Februar?“ 

Treffpunkt für die Tour war das Stadionrestaurant Marktoberdorf am Samstagmorgen. Für den Tag war bewölktes Wetter mit gelegentlich Sonne bei frühlingshaften 3°C auf 2.000 m angesagt. Wir starteten pünktlich um 7 Uhr mit 10 Teilnehmern und 2 Guides in Richtung Berge und hofften auf halbwegs gutes Durchkommen, da an diesem Tag auch die Faschingsferien starteten. Aus besagtem Grund beschlossen wir gleich nach und durch Füssen zu fahren, um den ersten Stau vor dem Grenztunnel zu umgehen. Mit etwas Geduld kamen wir auf halb neun am Parkplatz in Bichlbächle an und richteten uns für den Aufstieg. Dort stießen noch 2 weitere Teilnehmer dazu, die aus einer anderen Richtung angereist waren. 

Der Einstieg auf nicht ganz 1.300 m hatte noch etwas Schnee für uns parat, auch wenn dieser schon in der Früh Firnbedingungen zeigte. Damit war aber klar, Harscheisen brauchen wir an dem Tag nicht. Wir arbeiteten uns mit vielen Spitzkehren in engen Radien auf der begrenzten Schneeunterlage nach oben. Teils wurde der Aufstieg durch kurze Tragepassagen unterbrochen. Auf Höhe der Bichlbächler Alpe querten wir vom Aufstiegshang in Richtung der Almen, wobei wir durch ein altes Lawinenfeld etwas ausgebremst wurden. Von nun an ging es aber auf einer durchgehenden und stabilen Schneedecke entlang der Gartner Wand in Richtung Sommerbergjöchle.  

Wir wichen den Resten einer Gleitschneelawine aus und kamen etwas oberhalb des Jöchles raus. Aus der Ferne war nicht klar, wie viel Schnee uns dort erwartet, da der Rücken schon abgeblasen aussah. Vor Ort war es nur eine Stelle von rund 3 Metern, die aper war und wir konnten bis zum Gipfel auf einer geschlossenen Schneedecke aufsteigen.  

Als wir das Gipfelkreuz erreichten, kam große Freude auf. Wir hatten 1.000 hm mit teils Expeditionscharakter erfolgreich überwunden und wurden nun mit einer herrlichen Aussicht samt etwas Sonnenschein belohnt. Zudem war es fast windstill.  So konnte jeder seine Brotzeit entspannt genießen und es wurde eifrig diskutiert, wo denn auf den ersten Blick noch gute Bedingungen herrschen. 

Die Abfahrt führte uns entlang der Aufstiegsroute bis zur Bichlbächler Alpe und wir fanden verschiedenste Verhältnisse vor. Etwas windgepressten Harsch, feinsten Firn, aber auch schweren Sulz. Ab der Alpe fuhren wir durch die Waldschneise so weit ab, wie es die Schneedecke zuließ.  Den Rest des Weges nutzten wir den Sommerweg und trugen unsere Skier bergab. Auf Höhe des Baches war es wieder möglich die letzten Meter auf den Skiern zurückzulegen.  

Am Parkplatz angekommen, freuten sich alle auf ein Getränk bei den warmen Bedingungen und so kehrten wir zum Abschluss im gemütlichen Gasthof „Roter Stein“ in Kleinstockach ein. Anschließend ging es nach Hause und diesmal lief der Verkehr ohne Probleme. 

Text: Holger Böck, Bilder: Thomas Daufratshofer + Holger Böck