DAV-Skitour zur Kogelseespitze (2.647m) am 08.03.2025

Frühjahrsskitour im Lechtal mit tollen Bedingungen trotz wenig Schnee 

Am zweiten Märzwochenende traf sich der größte Teil unserer Skitourengruppe früh morgens in Marktoberdorf. Aufgrund der anhaltenden Wärmeperiode mit 13 Grad im heimischen Sektionsgebiet, legte unserer Tourenführer Thomas Daufratshofer die Abfahrt auf 6 Uhr, um möglichen sonnenbedingten Risiken vorzubeugen. Die Anfahrt nach Boden erfolgte über Weißenbach, wo wir ein weiteres Gruppenmitglied einsammelten. Mit zwei Autos und sechs Personen kamen wir um halb 8 Uhr am kleinen Wanderparkplatz zur Hanauer Hütte an. 

Trotz der hohen Temperaturen und geringen Niederschlagsmenge, war es uns möglich direkt vom Auto mit den Ski loszulaufen. Nach einem kurzen Funktionscheck der LVS-Geräte folgten  wir zunächst einem breiten Forstweg, der uns unter anderem mit offenen Kiesflächen und geschlossenen Eisplatten beschäftigte. An der Abzweigung zur Hanauer Hütte verließen wir den  Wald und bewegten uns neben dem Fluss ins Angerletal hinein. Begleitet durch die majestätische Aussicht liefen wir den breitausgebauten Weg bis zur Materialseilbahn der Hanauer  Hütte, von wo aus wir dem Fußweg durch die Latschen folgten. Mit Hilfe von Harscheisen  erreichten wir die Hanauer Hütte (1.922m) und genossen in einer kurzen Pause die Sonne, bevor wir uns durch den letzten Teil der Latschen weiter in Richtung Ziel bewegten. Eingerahmt von der Parzinn-, Dremel- und Plattigspitze visierten wir das Gufelseejöchl (2.373m) als Aufstiegsetappe an. Der Blick in die Kogelseescharte spiegelte die warmen Temperaturen und geringen Niederschlag der letzten Tage/Wochen wider.

Auf der anderen Seite schenkten uns die bestehenden Bedingungen eine entspannte Tour mit sehr geringer Lawinengefahr. Nach dem erfolgreichen Anstieg auf das Gufelseejöchl zeigte sich zum ersten Mal das Lechtal in seiner vollen Pracht. Nach kurzem Durchatmen schnallten wir uns die Ski an den Rucksack und marschierten über offenes Felsgelände etwa 200 Höhenmeter weiter nach oben. Knapp unterhalb des Gipfels errichteten wir ein Ski-Depot und legten den letzten Teil mit entspanntem Gepäck zu Fuß zurück. Am Gipfel der Kogelseespitze auf 2.647 Metern angekommen, genossen wir im windgeschützten Osthang unsere wohlverdiente Gipfelbrotzeit und ließen uns von dem Ausblick verzaubern. 

Dank der Sonne hat sich ein Großteil der harten Schneedecke einigermaßen in Firn verwandelt, was unserem Abfahrtsspaß zugutekam. Je tiefer wir allerdings kamen, desto abwechslungsreicher wurden die Schneeverhältnisse. Ab der Hanauer Hütte forderte uns die verspielte Abfahrtsstrecke in unseren (fast) perfekten Kurzschwungkünsten. Dank der fortgeschrittenen Uhrzeit war die Wahrscheinlichkeit auf Gegenverkehr zu stoßen überschaubar, weshalb wir unseren Schwung beinahe ohne Hindernisse bis zur Materialseilbahn genießen konnten. Die anschließende leicht abfällige Ziehstrecke zum Forst ermöglichte uns eine Rückfahrt ohne großen Krafteinsatz. Den Waldweg selbst brachten wir im bereits bekannten Rhythmus aus  An- und Abschnallen hinter uns und kamen wohlbehaltend und sehr glücklich an unseren Autos zum Stehen. Einen Ausklang fand der Tag auf der Sonnenterrasse des Gasthofes zur Gemütlichkeit in Bschlabs. Die Skitour über den DAV Allgäu-Immenstadt war ein wunderschönes, den alltagvergessendes Erlebnis, was nicht zuletzt dem Tourenleiter und der sehr homogenen Gruppenkonstellation zu verdanken war. Ich freue mich bereits auf den nächsten Ausflug. 

Text: Lisa Bartenschlager, Bild(er): Thomas Daufratshofer