Mitte Mai machte sich eine 6köpfige Radlergruppe der Ortsgruppe Marktoberdorf der DAV Sektion Allgäu Immenstadt, unter der Leitung von Tourenguide Manfred auf den Weg zum sagenhaften Dengelstein im Kemptener Wald.
Zunächst über den Radweg nach Geisenried und von dort hinauf zum Muckenberg und weiter nach Osterberg führte die Route bei herrlichem Wetter über Forst- und Wirtschafts-wege; die Ortsverbindungsstraße leitete uns dann weiter nach Oberthingau. Nach kurzer Strecke auf der Hauptstraße fuhren wir wieder bergauf, vorbei an der „Klondike Ranch“ Richtung Beilstein.
Etwa 1 km vor Beilstein nahmen wir einen Abzweig nach Westen, überquerten die Kirnach und radelten auf Feldwegen am Waldrand entlang und später durch den schattigen Forst bis wir schließlich auf den Weg von Beilstein in den weitläufigen Kemptener Wald trafen.
Das Forstwegenetz in diesem Refugium ist komplex und nur durch die Orientierung anhand der Streckenführung auf der Sportuhr des Guides konnten wir zielgerichtet weiter radeln. So erreichten wir die schön gelegene Waldkapelle nach einem längeren Anstieg und legten eine erste Trinkpause ein, nicht ohne den anstehenden Termin für eine Maiandacht zu registrieren und zu notieren.

Danach führte uns die Route weiter hinauf zum Höhen-Scheitelpunkt der Tour; kurz vor dem Überqueren dieses Punktes versperrte uns allerdings ein Absperrband mit dem Hinweis auf Forstarbeiten die Weiterfahrt! Bei unseren Mittwochstouren geht es scheinbar nicht ohne abenteuerliche Überraschungen; also machten wir aus der Not eine Tugend und radelten zum Kreuzungspunkt bei der Waldkapelle zurück und orientierten uns an der dort aufgestellten Karte und der für den Rückweg geplanten Routenführung in der App.
Mit dem kleinen Umweg erreichten wir schließlich nach kurven- und höhenreicher Fahrt den sagenhaften Dengelstein. Dieser Findling gehört mit seinen 8 m Höhe und dem Volumen von 1400 Kubikmetern zu den größten seiner Art im Kemptener Wald, der vor ca. 18000 Jahren durch den Illergletscher hierher transportiert wurde. Einige Sagen gibt es hierzu und auch beim Kommissar Kluftinger spielt er eine Rolle.
Auf den noch vorhandenen „Schöffensteinen“ – der Dengelstein soll auch eine Gerichtsstätte gewesen sein – machten wir ausgiebig Brotzeit und rätselten dabei auch über die rund um den Findling aufgestellten Stahllanzen (die als 1997 aufgestelltes Kunstwerk auf die keltische Kultstätte hinweisen).
Der Rückweg gestaltete sich dann im 1. Abschnitt auf der Strecke der Anfahrt, bevor ein Ab-zweig Richtung Unterthingau genommen wurde. Zunächst wieder bergauf, nach dem Höhe-punkt aber ständig bergab auf den abwechselnd präparierten Forstwegen (z. T. mit viel feinem Kies, der ein vorsichtiges Bergabfahren erforderte) bis wir den Wald schließlich vor Berleberg verließen.
Auf der wenig befahrenen Ortsstraße ging es weiter mehr oder weniger abwärts bis Unter-thingau. Dort nahmen wir den Weg Richtung Funkenbauer Alm und den Abzweig nach Osterberg, wo wir eine gemütliche Kaffeerunde beim Höllbauer mit abschließendem Resümee einlegten, bevor wir uns auf das letzte Teilstück nach Marktoberdorf machten.

Die unfallfreie und fröhliche Radrunde hat wieder großen Spaß gemacht und allen Freude bereitet. Vielen Dank an alle Mitradler.
Tourenleiter und Bericht: Manfred Huber