DAV-Mittwochsskitour OG Marktoberdorf zum Riedberger Horn am 12.02.2025

Trotz zweifelhafter Wetterprognose machten sich 9 Skitourengeher der Marktoberdorfer Mittwochsgruppe des Alpenvereins auf den Weg ins Balderschwanger Tal. Anstelle der geplanten Skitour aufs Mittlere Hörnle bei Unterammergau, die wieder einmal wegen Schneemangel nicht durchgeführt werden konnte, wurde das Riedberger Horn vom Tourenleiter Manfred als neues Ziel ausgewählt. 

Die Skitour begann vom Parkplatz der Riedberger Horn-Bahn entlang der Piste, die uns bei dieser Tour über rd. 340 Höhenmeter eine gute und sichere Schneedecke bescherte. Wie schon erwähnt, gab es unterschiedliche Wettervorhersagen – eine mit Regen bis ca. 08:00 Uhr und die andere mit Regen bis in die Mittagszeit! Wie so oft lag die Wahrheit dann in der Mitte. 

Bis zum Erreichen der Bergstation des Sessellifts begleiteten uns wechselnde Regenschauer, die auch den üblichen Kleidungswechsel nach dem Zwiebelschalenprinzip zur Lotterie machten – raus aus dem Anorak, rein in den Anorak! 

Gut, dass bei unserem Aufstieg keinerlei Betrieb auf der Piste war; so konnten wir die ganze Fläche für einen kräftesparenden Anstieg nutzen. 

Nach einer Trinkpause in Höhe der Bergstation des Lifts, begannen wir mit der Querung eines Steilhanges ins freie Gelände. Dieser dem Grunde nach einzige lawinengefährdete Bereich der Tour, wurde trotz der Gefahrenstufe 1 mit ein paar Skilängen Abstand überquert, da die Schneedecke doch erheblich durchnässt und die Bodenhaftung zweifelhaft schien. 

Üblicherweise wird nach dieser Passage ein Bachlauf gequert und der Aufstieg linksseitig des Tobels fortgesetzt. An diesem Tag hatten wir allerdings wenig Zutrauen zu der kleinen Schneebrücke und es war auch keine Aufstiegsspur jenseits zu erkennen. 

Wir wählten daher den direkten Anstieg über eine Steilstufe, die uns einiges an Kraftaufwand abverlangte; wenigsten hielten in dem durchfeuchteten Schnee unsere Skifelle und so konnten wir diese strauchdurchsetzte Engstelle mühsam überwinden. 

Wegen der nassen Schneedecke überlegte der Tourenleiter im Hinblick auf die Sturz- und Verletzungsgefahr bei der Abfahrt schon einen Abbruch der Tour, entschied sich dann aber für die Fortsetzung. 

Wie zur Belohnung dieser Entscheidung durchbrach kurz danach die Sonne die Wolkendecke und erhellte nicht nur die Bergwelt, sondern auch unsere Laune. 

Mit zunehmender Höhe erweiterten sich die Ausblicke und das Gemenge aus Wolken, blauem Himmel und Sonne verstärkte die Konturen der uns umgebenden Bergwelt. 

Nach einem mit weiten Kehren überwundenen, steilerem Hang erreichten wir den flachen Gratverlauf, der uns schließlich zum Gipfelkreuz des Riedberger Horns führte. 

Wann hat man einen der schönsten Skitourenberge zumindest der Allgäuer Alpen schon für sich alleine – an einem Tag wie diesen war uns dieses Glück beschert! Von dem weitläufigen Gipfelplateau ist die Rundumsicht einfach grandios; an diesem Tag noch verstärkt durch die vielschichtige Gliederung des Himmelszelts. 

Lediglich der kalte Wind schränkte den Genuss etwas ein. Bald nach der Gipfelbrotzeit machten wir uns deshalb fertig zur Abfahrt, die sich dann gottseidank deutlich besser und einfacher gestaltete als befürchtet. Im oberen Teil sogar perfekt mit einer zentimeterdicken Graupel- und Neuschneeauflage und erst im unteren Bereich des freien Geländes mit nassem, aber verfahrenem Schnee gut zu bewältigen. 

Das letzte Teilstück über die kaum frequentierte Piste war firnähnlich aufgegangen und bereitete ein großes Abfahrtsvergnügen. 

Der glückliche Verlauf der Tour und das gute und verletzungsfreie Ende wurde schließlich noch mit einer Einkehr mit Resümee im nahe gelegenen Schwabenhof abgeschlossen. 

Es war wieder eine Freude, mit der harmonierenden Mittwochsgruppe unterwegs gewesen zu sein. 

Tourenleiter: Manfred Huber, Tourenbericht: Manfred Huber